Gift in Klötzin

Klötzin, 24. Juli 1887

In der Kirche von Klötzin drängen sich die Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes und des angrenzenden Ritterguts Dolgenow. Die schönste Fachwerkkirche des Kreises Schivelbein soll sie sein, in jedem Fall ist sie aber die zweitälteste. Seit 1588 kommen hier die Gläubigen zusammen.

Die Kirche in Klötzin, mit bestem Dank an Dieter Schimmelpfennig

Jetzt mitten in der Erntezeit ist der Sonntagsgottesdienst für viele eine willkommene Abwechslung von der anstrengenden Feldarbeit. Die Predigt ist beendet und das Abendmahl hat begonnen. Der Pfarrer gießt den Wein in den Abendmahlskelch, eine Person nach der anderen trinkt davon. Der Wein schmeckt sonderbar, das fällt dem einen oder der anderen auf. Aber das Abendmahl ist ein Sakrament, heilig, das Blut Christi gereicht vom Pfarrer, da traut sich niemand, die Flüssigkeit im Kelch in Frage zu stellen.

25 Personen haben getrunken, als die erste Frau nach draußen eilt und sich übergeben muss. Auch den anderen wird schlecht, Entsetzen breitet sich aus, die Menschen rufen „Wir sind alle vergiftet!“. 12 Kilometer sind es bis Schivelbein, bis zum nächsten Arzt. Der Schivelbeiner Kreisphysikus Dr. August Mau persönlich eilt nach Klötzin. Bald kann er Entwarnung geben – es wird zwar etwas dauern, doch alle Kranken werden es überstehen. Fast ein kleines Wunder, denn im Kelch befand sich neben Wein auch „Eau des Javelle“ – Fleckenwasser.

Anzeigen für Fleckenwasser

Was war nur passiert? Wie war die giftige Substanz in den Kelch gelangt? Ein gemeines Attentat oder gar ein Werk des Teufels? Schon wenige Tage später ist der Fall gelöst – dem Wirtschaftsfräulein des Pfarrers war ein folgenschwerer Fehler unterlaufen, ganz ohne böse Absicht. Neben einer vollen Flasche Wein hatte sie dem Pfarrer auch eine angebrochene mitgegeben – in der eben jenes Fleckenwasser aufbewahrt wurde. Glück im Unglück für alle – nicht nur war der Abendmahlskelch zu mehr als der Hälfte mit echtem Wein gefüllt worden, auch bestand das Eau de Javelle zum größten Teil aus Pottasche und nur sehr wenig Chlor. Was aus dem unglücklichen Wirtschaftsfräulein wurde, ist nicht bekannt. Hingegen schaffte es der „bedauernswerte Unfall“ von Klötzin in Zeitungen im gesamten deutschen Reich. 

Stuttgarter Neues Tagblatt 30.07.1887
Erzgebirgischer Volksfreund 11.08.1887

“Stein- und judenfreier Badestrand”

Zum Bäder-Antisemitismus in Pommern

Das diesjährige Sonderheft des Sedina-Archivs „Gebietsunterkunftsverzeichnis Pommern 1939“ enthält eine verloren geglaubte und sehr aufschlussreiche Quelle für die Familien- und Ortsforschung. Aufgelistet werden alle Hotels, Gasthöfe, Pensionen und Zimmervermietungen in Pommern sowie deren Betreiber. 

Einige Unterkünfte sind in der Liste nicht mehr vorhanden – die Herbergen jüdischer Betreiber. 1939 war die sogenannte „Arisierung“ jüdischer Unternehmen schon so weit vorangeschritten, dass es keine entsprechenden Betriebe mehr gab. Und auch jüdische Gäste waren 1939 nicht mehr vorhanden.

Der Antisemitismus im Tourismus und speziell in den deutschen Seebädern war jedoch deutlich vor 1939 entstanden. Seit 1910 veröffentlichte die jüdische „Central-Verein-Zeitung“ eine Liste von Kurorten und Gasthäusern, „deren Besuch unseren Freunden nicht empfohlen werden kann“.

In Pommern tat sich Zinnowitz auf Usedom besonders hervor. „Laut Prospekt war es stets das Bestreben der Kurverwaltung, das Bad von semitischen Kurgästen freizuhalten“, schrieb die Central-Verein-Zeitung am 29.03.1929. „Fern bleibt der Itz von Zinnowitz“ polterte das „Zinnowitzlied“, das man in den Zwanziger Jahren auf Postkarten verschicken konnte. Henkenhagen warb in Zeitungsanzeigen gar damit, dass sein Badestrand „stein- und judenfrei“ sei.

(mehr …)

Pfingsten in Pommern

Pfingsten steht vor der Tür. „Eigentlich ist es schade, dass – anders als zu Weihnachten oder Ostern – mit dem Pfingstfest wenig Geschichten und Bräuche verbunden sind“, bedauert der Vorsitzende des Pommernkonvents, Pastor Dr. Christoph Ehricht. Vielleicht finden wir ja doch einige.

Viele Bräuche hängen mit der zeitlichen Lage von Pfingsten im Frühjahr zusammen – die Dekoration mit frischem Grün drängt sich zu dieser Jahreszeit auf. 

„Vater hatte die „Pfingstmaien“ schlagen lassen, denn das “liebliche“ Fest stand vor der Tür“, erinnerte sich Liselotte Schwiers über ihre Kindheit auf einem Gut in Zietlow im Kreis Belgard. Mit diese jungen Birkenbäumchen wurde dann das ganze Dorf dekoriert. “Jeder Hausvater aus dem Dorf nahm sich sein Maibäumchen mit, und sogar vor jede Stalltür wurde eins gestellt. Der Hofmeister sorgte dafür, dass jeder Baum in einem Eimer mit Wasser stand. So blieben die Blätter frisch und glänzend, bis das Fest vorüber war.“ (Liselotte Schwiers, Das Paradies liegt in Pommern, S. 71).

 

Pfingstbaumpflanzen, aus: “Die Gartenlaube” 1886

Die Blätter für Pommersche Volkskunde berichten, dass besonders zu Pfingsten die Windmühlenflügel mit „Maibüschen“ (Birkenzweigen) dekoriert wurden. Im östlichen Hinterpommern wurde das Weidevieh von den Hütejungen mit Blumen und Birkengrün geschmückt (Atlas der Pommerschen Volkskunde).

In Zarnglaff im Kreis Cammin wurden verdiente Bauern mit einem Pfingstbaum überrascht. Klammheimlich brachten junge Burschen in der Nacht eine geschmückte Kiefer ins Dorf und stellten sie vor den ausgewählten Bauernhäusern auf. Am nächsten Abend fand dann ein großes Fest rund um den Überraschungsbaum statt (Wilhelm Bastelt, Geschichte des Dorfes Zarnglaff im Kreise Kammin in Pommern).

In Klein Nossin im Kreis Stolp war das Pferdewaschen zu Pfingsten ein festliches Ereignis. „Die Häuser waren mit Birkengrün und Kalmus üppig geschmückt, wenn die Pferde zum Wasser der Schottow geführt wurden.“, erinnert sich Heiko Kebschull (Von Hinterpommern nach irgendwo…)

Über den „Tauschlepper“ oder auch Maikönig, der es am Pfingstmorgen schaffte, sein Vieh als erster auf die Weide zu führen, berichtete David Krüger in einem eigenen Beitrag. Beim abendlichen Fest musste der Pfingstlangschläfer, dessen Vieh als letztes auf der Weide angekommen war, den Tauschlepper bedienen. Pfingstkarr nannte man die Schlafmütze in Vor-, Pfingstlümmel in Hinterpommern.

Das „Tonnenabschlagen“, ein Wettkampf zu Pferde, bei dem auf ein aufgehängtes Heringsfass eingeschlagen wird, erfreut sich heute noch auf Fischland-Darß großer Beliebtheit. Ursprünglich ein Pfingstbrauch wurde es später in den Sommer verschoben – vielleicht auch wegen der Touristen, die das Spektakel heute noch anzieht.

Bräuche zum Pfingstritt sind aus Heinrichsdorf, Kreis Neustettin, und Wangerin, Kreis Regenwalde überliefert. In Wangerin trugen die Pfingstreiter Hüte mit bunten Bändern, ihren Vorreiter nannte man Dogschläper (Paul Klein, Volkslied und Volkstanz in Pommern, S. 133).

Eine besondere Pfingstspeise wurde in Bütow zubereitet. Für “Pischk” wurde Gerste in einem Mörser zerstoßen, mit heißem Wasser übergossen und mit hölzernen Hämmern bearbeitet, bis jedes Korn von seiner Hülle befreit war. Das Ganze wurde dann dick eingekocht und mit oder ohne Milch verzehrt, berichtet Hugo Krause auf der Facebookseite des Vereins Kolberger Lande.

In Mittelpommern in der Gegend um Stettin war das Abwerfen der Pfingsttaube üblich. „Wir Kinder mussten eine Pfingsttaube abwerfen. Dies war ein bemalter Holzvogel, bestehend aus Rumpf, Kopf, Zepter und Flügel. Befestigt war er auf einer hohen Stange und musste nach und nach heruntergeworfen werden.“ berichtet Günter Voigt aus Dischenhagen, Kreis Cammin.

Stettiner Abendpost: Stettiner neueste Nachrichten/Ostsee-Zeitung 15.05.1929

Im Pfingstgottesdienst ließ man eine weiße Taube durch die Kirche fliegen, sinnbildlich sollte damit die Ausgießung des Heiligen Geistes dargestellt werden. Womit der Kreis zu Pastor Ehricht vielleicht wieder geschlossen ist. Ein paar schöne Bräuche gab es also doch in Pommern.

„Pfingsten war ein frohes Fest, weil es den langen, schönen Sommer eröffnete, der meist weit bis in den Oktober hinein warm und trocken blieb.“, fasst Liselotte Schwiers ihre Erinnerungen an das Pfingstfest zusammen. In diesem Sinne wünsche ich euch frohe und sonnige Pfingsttage! 

Die Walpurgisnacht in Pommern

Heute Nacht ist es wieder soweit – die Hexen machen sich auf, um sich am Blocksberg zu versammeln. Obacht in der Nacht des 30. April – in der Mainacht besitzen sie ganz besondere Mächte!

In der Walpurgisnacht, auch Volbrechtsabend, Wolpersabend, Wolborgen oder schlicht Mainacht, gingen auch in Pommern schaurige Dinge vor.

Aus Grimmen, zwischen Stralsund und Greifswald gelegen, ist die gruselige Geschichte vom Mäusewagen überliefert. In der Walpurgisnacht fährt mit viel Gerassel ein Wagen durch alle Straßen, massiv und schwer, so dass alle Fensterscheiben klirren. Eine schwarze Kutsche, vor die vier schwarze Mäuse gespannt sind. Auf dem Bock sitzt ein Kutscher, der einen großen Hut trägt und einen Hühnerfuß hat. Wer in der Kutsche sitzt, weiß man nicht… (Aus: Jodocus Donatus Hubertus Temme „Die Volkssagen von Pommern und Rügen“, 1840)

In Beiershöhe, Kreis Greifenhagen ging der Abflug gen Blocksberg für eine junge Hexe gründlich schief: sie versprach sich beim Zauberspruch und knallte gegen eine Strebe am Herd, wurde dann im Raum hin- und hergeschleudert bis die anderen Hexen zurück waren. Danach soll sie die Lust an nächtlichen Ausflügen verloren haben… (Aus: Ulrich Jahn „Volkssagen aus Pommern“, 1889)

Die Hexen mussten nicht bis in den Harz fliegen, um sich zu treffen. Blocksberge gab es in vielen pommerschen Orten. Zwischen Cammin und Sollin lag ein kleiner Sandhügel, Blocksberg genannt, auf dem, wie überhaupt auf allen Blocksbergen, die Hexen der Gegend in der Walpurgisnacht ihre Versammlungen abzuhalten pflegten. Das Reitgerät der Hexen war meist der klassische Besen, aber auch von Backgeräten, Ruten oder schwarzen Säuen wurde berichtet…. (Aus: Karl Heinz Hanschke “Pommersche Sagengestalten“, 1936)

Ein Mann, der seinen Ziegenbock dort vergessen hatte, lief zum Camminer Blocksberg, vergaß sich zu bekreuzigen und wurde von den Hexen nicht mehr fortgelassen. Mangels eigenen Besens sah man ihn künftig in der Walpurgisnacht auf seinem Ziegenbock hinter den Hexen herreiten… (Aus: Ulrich Jahn „Volkssagen aus Pommern und Rügen“, 1889)

Daher sollte man sich wappnen, in der Mainacht, und an alle Stalltüren drei schwarze Kreuze malen. Sonst kehren die Hexen, wenn sie vom Blocksberg kommen, in den Ställen ein und tun dem Vieh Schaden an; besonders gern nehmen sie den Kühen die Milch und Butter fort… (Aus: Otto Koop, “Aberglauben, Gebräuche und Märchen aus dem östlichen Hinterpommern“, 1885)

Wer sich heute Abend gruseln möchte, dem sei Ulrich Jahns “Hexenwesen und Zauberei in Pommern” als Gute-Nacht-Lektüre empfohlen. Allen anderen wünsche ich eine fröhliche Mainacht und morgen einen schönen Feiertag!

Der Traum vom Kibbutz – Die Familie Lewin aus Schivelbein

Arthur Lewin aus Schwetz an der Weichsel und seine Frau Elise geborene Engel aus Schönlanke betrieben über viele Jahre hinweg ein erfolgreiches Textilgeschäft im Zentrum von Schivelbein. Das Eckhaus am Marktplatz, die Marienkirche im Rücken, diente der Familie als Geschäfts- und Wohnhaus. Anfang der 1940er Jahre mussten Arthur und Elise Lewin Schivelbein verlassen und nach Berlin ziehen. Beide wurden später nach Theresienstadt und Auschwitz deportiert.

Das Geschäft von Arthur Lewin im hellen Haus links vor der Kirche, Quelle nicht bekannt

Ihre Kinder Erich und Ilse, beide in Schivelbein geboren, hatten sich der „Hachschara“-Bewegung angeschlossen. Hachschara bedeutet so viel wie Vorbereitung, „Tauglichmachung“ im eigentlichen Wortsinn. Ziel war es, junge Jüdinnen und Juden auf die Auswanderung nach Palästina und die Gründung von landwirtschaftlichen Gemeinschaftssiedlungen, den sog. Kibbutzim, vorzubereiten. Auf über 60 Lehrgütern verteilt über das ganze deutsche Reich wurden jüdische Jugendliche in den 1930er Jahren in der Landwirtschaft und im Handwerk ausgebildet. Hier lebte man so wie man es später auch in Palästina tun wollte – in einer Gemeinschaft, in der gemeinsam entschieden wurde, in der alle gleich sein sollten und alle das Gleiche besaßen, unabhängig von Herkunft und Vorbildung. Das spätere israelische Erfolgsmodell Kibbutz funktionierte nicht nur in den Tälern Galiläas, sondern auch in der pommerschen oder brandenburgischen Provinz. Die Hachschara-Lager in Pommern befanden sich in Dragebruch und Altkarbe im ehemals brandenburgischen Kreis Friedeberg/Neumark und in Freienstein in der Gemeinde Blankensee in Vorpommern.

Israelitisches Familienblatt 14.07.1938
Jüdische Rundschau 08.05.1934

Mehr über die Familie Lewin, die Hachschara-Bewegung und die entbehrungsreiche Zeit von Erich und Ilse Lewin auf ihrem Weg von Schivelbein nach Palästina, wo sie endlich in einem Kibbutz glücklich wurden, findet sich unter Der Traum vom Kibbutz – Familie Lewin aus Schivelbein

Der Opa ging als letzter – zum Tod von Wichart von Roëll

Am 16. April 2024 ist Wichart von Roëll gestorben. Heute wäre er 87 Jahre alt geworden. Bunt, anarchisch und frivol belebte „Klimbim“ den Fernsehalltag der siebziger Jahre. Damals gerade mal Mitte 30 spielte Wichart von Roëll den militaristischen Opa, der alle anderen Mitglieder der Klimbim-Familie überleben sollte.

Wichart von Roëll wurde am 20. April 1937 in Schwochow im Landkreis Pyritz in Hinterpommern als jüngstes von vier Kindern geboren. Seine Mutter starb nur sechs Tage nach seiner Geburt. Die Familie gehörte dem ursprünglich aus Westfalen stammenden Adelsgeschlecht Roëll an – e mit Trema. Sie lebten aber bereits seit Jahrzehnten in Pommern. Nach dem frühen Tod seiner Mutter wuchs Wichart von Roëll bei seiner Großmutter in Kolberg auf.

Die männlichen Vorfahren von Wichart waren Berufssoldaten, über Generationen hatten sie in pommerschen Regimentern gedient. Dass ausgerechnet er als überdrehter Veteran, mit Monokel und im ordendekorierten Bademantel, berühmt wurde, hat ihm der Vater erst spät verziehen. “Mein Vater war Berufsoffizier im 2. Weltkrieg. Er fand, dass der Beruf des Soldaten durch die Rolle verunglimpft wurde“, sagte Wichart von Roëll 2019 in einem Interview. Dabei war es gerade der Vater, der dem späteren Schauspieler das nötige Rüstzeug vermittelte. Er nahm den Junior nach dem Krieg öfter zu Kameradschaftsabenden mit, „da wurde dann wirklich so gesprochen. Ich habe nur nachgemacht, was ich selber erlebt habe“, berichtete Wichart von Roëll 2014

1945 musste die Familie Kolberg verlassen. Ein Fluchtschicksal wie viele, „nach der Flucht hatten wir nichts“, erinnerte sich Wichart von Roëll 2011. Er ging in München zur Schule, beschloss, Seemann zu werden und bereiste sechs Jahre lang die Weltmeere. Dann zog es ihn zum Film, erst als Beleuchter, nach einer Schauspielausbildung auch vor die Kamera. Und dann kam Klimbim. Trotz vieler Rollen danach wird Wichart von Roëll wohl immer als der motzende Opa in Erinnerung bleiben, über den wir uns alle so sehr amüsiert haben.

Warum lassen sich viele DNA-Matches nicht zuordnen?

Von unserem Mitglied Jürgen Löffelbein

Wer einen DNA-Test gemacht hat, kennt das. Einige hundert oder auch tausend Matches werden angezeigt, aber sehr viele lassen sich nicht zuordnen, denn den Matches sind keine oder nur sehr kurze Stammbäume zugeordnet.

Auch wenn umfangreiche und weit zurückreichende Stammbäume vorhanden sind, findet man darin häufig nur unbekannte oder ausländische Namen. 

Von anderen Familienforschern liest man auch Sprüche wie z. B. 

„in vielen Matches sind nur englische Namen, ich habe aber keine englischen Vorfahren“  

„im Abstammungsmix des Matchpartners sind hohe Anteile Schottland, Irland, baltische Staaten und/oder sogar amerikanische Ureinwohner, meine Vorfahren lebten aber nur in Pommern“. 

Besonders bei Anfängern wird die DNA-Genealogie dann schnell negativ beurteilt oder die Matches werden als falsch positiv eingestuft.

Mit diesem Beitrag möchte ich zeigen, dass derartige Matches auch echt sein können und warum die Zuordnung manchmal schwer oder fast unmöglich ist. (mehr …)

Paul Dahlke, ein Mann aus Pommern

2024 ist nicht nur das Jubiläumsjahr eines großen vorpommerschen Malers, sondern auch für einen ganz anderen Künstler aus Hinterpommern das Jahr eines runden Geburts- und Sterbetags – der Schauspieler Paul Dahlke wäre in diesem Jahr 120 Jahre alt geworden, er starb vor 40 Jahren. Grund genug, der Anregung eines Mitglieds des Pommerschen Greif zu folgen und an den berühmten Schauspieler zu erinnern.

„In Streitz an der Ostsee bin ich geboren. Streitz ist ein Dorf, nein ein Ort, na, sagen wir ein Fleckchen. In Streitz gibt es ein Gutshaus, eine Schule, ein paar Häuser „rundherum“ und schließlich ein weinumranktes Lehrerhaus. Dieses Lehrerhaus war mein Vaterhaus.“, schrieb Paul Dahlke in seinen biographischen Notizen.

Paul Dahlke stammte aus einer Lehrerfamilie. Vater Ernst wurde in Grünewald/Kreis Neustettin geboren, er war Lehrer für Turnen und Gesang und setzte mit seiner Berufswahl die Familientradition fort. Der wahrscheinlich erste Lehrer in Grünewald, Johann Gottlieb Dahlke, zugleich Schneider, kam 1732 in den kleinen Ort ca. 50 km südöstlich von Köslin. Auch Paul Dahlkes Mutter Anna Schmidt kam aus Grünewald, auch sie war Tochter eines Lehrers. Bis 1945 würden Mitglieder der Familie Dahlke in Grünewald leben und die Kinder des Dorfes unterrichten.

Schloss Grünewald, mit bestem Dank an Familie Moarefi

(mehr …)