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Der Beginn einer deutsch-französischen Freundschaft

Ein Beitrag von David Krüger

 

Abbildung 1: Kriegsdenkmal von 1870/1871 in Monnaie

Im vergangenen Jahr erhielt ich eine Anfrage von einem Historiker aus Frankreich, welcher sich mit der Geschichte des deutsch-französischen Krieges 1870/1871 beschäftigt. Ein Krieg, welchen unsere Vorfahren erlebt hatten und leider auch auf beiden Seiten Opfer brachte.

Auch die Demminer Ulanen beteiligten sich an dem Krieg 1870/1871, deren Geschichte ich als Ansprechpartner für den Kreis Demmin in Zusammenarbeit mit dem Demminer Garnisonsverein erforsche. Ein Datum sticht besonders hervor: Der 20. Dezember 1870. An diesem Tag erlitten die französischen Soldaten, sowie die preußischen Truppen zahlreiche Verluste in Monnaie und Parçay-Meslay, in der Nähe von Tours. Noch heute beschäftigen sich viele französischen Einwohner mit diesem schmerzhaften Krieg, zahlreiche Kriegsdenkmäler befinden sich noch auf den Friedhöfen und werden gepflegt. (mehr …)

Archivbestände Rügener Kirchengemeinden

Ein Beitrag von Anne-Christin Draeger

 

Die Archivbestände vieler Kirchengemeinden sind neben den für Familienforscher*innen offensichtlich wichtigen Kirchenbüchern oft ein echter Glückstreffer bei der Suche nach speziellen Informationen zu Orten, Gebäuden oder Personen. Dies verhält sich bei den Beständen der Insel Rügen nicht anders, so dass ich mich sehr gefreut habe, als sich mir vor fünf Jahren (mit Erlaubnis der Kirchengemeinde und des Kirchenkreisarchivs Pommern) die Möglichkeit geboten hat, ehrenamtlich einige dieser Archivalien zu bearbeiten. (mehr …)

Jubiläum – das Blog wird 10 Jahre alt!

Wie die Zeit vergeht!

Heute vor zehn Jahren erschien die erste Veröffentlichung in diesem Blog des Pommerschen Greif. Damals noch als Versuch gestartet, entwickelte sich das Blog im Laufe der Zeit zu einer häufig gelesenen Informationsquelle zur pommerschen Familienforschung und Genealogie neben den Webseiten des Greif.

In Zahlen: Das Blog verzeichnet inzwischen ca. 300 000 Besucher jährlich mit 1,5 Millionen Seitenzugriffen. Bis jetzt sind über 2700 Beiträge erschienen. Diese hohe Zahl kommt dadurch zustande, dass wir ab 2016 in der Kategorie “Kurz und Bündig” auch unsere Veröffentlichungen in den sozialen Netzwerken Facebook, Twitter und ehemals GooglePlus hier gespiegelt haben . Das sind immerhin 2200 Beiträge. Diese Möglichkeit, sich zu informieren wird gerne genutzt von Leuten, die nicht  bei Facebook etc. aktiv sind. 

Das bedeutet aber auch 500 eigenständige Beiträge in 10 Jahren, dass heißt kontinuierlich fast jede Woche eine neue Veröffentlichung. (mehr …)

DNA hilft bei der Familienforschung – Rätsel nach 131 Jahren gelöst

Ein Beitrag von Jürgen Löffelbein

 

Mein Großvater von der mütterlichen Seite wurde 1890 als Oskar Willi Max Neitzel in Birkenwalde bei Groß Sabow im Kreis Naugard geboren. Seine Mutter hieß Elsbeth Neitzel. In Oskars Geburtseintrag war kein Vater angegeben. Als Oskar 10 Jahre alt war, heiratete seine Mutter in Stettin den Spänefabrikanten Hermann Emil August Grabs und Oskar bekam auch den Nachnamen Grabs. Bisher war ich mir zu 99 % sicher, dass sein neuer Vater nicht sein leiblicher Vater ist. Als ich meine Mutter und auch ihre Schwestern darauf ansprach, bekam ich nur die Antwort: „Darüber wurde früher nicht gesprochen“.

Um Oscars leiblichen Vater zu finden, habe ich im Jahr 2019 mit meiner damals 99-jährigen Mutter und ihrer 94-jährigen Schwester bei Ancestry einen DNA-Test gemacht. Durch mehrere Erfolg versprechende Matche habe ich versucht, Informationen über den leiblichen Vater zu sammeln und hatte seinen Geburtsort und mögliche Familiennamen schon eingegrenzt.

Ich habe von mir, meiner Mutter und ihrer Schwester einen DNA-Test, denn damit kann man selektieren. Wenn ich ein Match habe, aber meine Mutter nicht, kann ich gleich erkennen, dass die Verbindung über die väterliche Seite ist. Da meine Mutter eine Generation weiter zurück liegt, komme ich auch eine Generation weiter in die Vergangenheit.

Im Juli dieses Jahres konnte ich endlich das Rätsel lösen. (mehr …)

Diskussionen über Discourse

In der vergangenen Woche wurde die Software der offenen Mailinglisten, die beim Verein für Computergenealogie gehostet werden, umgestellt. Das hat zu lebhaften und kontroversen Diskussionen in den betroffenen Listen,  aber auch in der Vereinsliste des Vereins für Computergenealogie geführt. Aus unserem Forschungsbereich betrifft das z.B. die Pommern-L und die Neumark-L. Die geschlossene Vereinsmailingliste des Greif ist hiervon nicht betroffen. 

Wir hatten uns schon bei der Gründung des Vereins gegen eine Mailingliste bei den Computergenealogen entschieden, weil bereits damals die Listenarchive nicht systematisch durchsuchbar waren. Die Reparatur dieses Umstandes war versprochen, konnte aber nie realisiert werden. So hatten wir ursprünglich eine Mailingliste bei egroups, die dann von Yahoo groups übernommen wurde. Als Yahoo groups die Listen eingestellt hat wechselten wir zum eigenen Provider.

Nicht nur wegen der fehlenden Durchsuchbarkeit der Listenarchive sondern auch aus anderen Gründen die hier aufgelistet sind, war ein Wechsel der Mailinglisten-Software bei den Computergenealogen unumgänglich. 

Es wurde viel geschimpft über diese Umstellung, dabei ist es gar nicht so schwer. 

Auf https://discourse.genealogy.net/ meldet man sich oben rechts an. Wenn man das Passwort nicht weiß, weil man vorher auf genealogy.net verschiedene Passwörter für verschiedene Bereiche hatte, benutzt man den “Passwort vergessen” Link. Sobald oben rechts die Anfangsbuchstaben des eigenen Namens oder ein Bild erscheint ist man richtig. 

Wie man das ganze dann auf E-Mail Empfang der neuen Nachrichten umstellt,  ist hier bebildert und gut erklärt. Man kann neben “Beobachten”, was der Kommunikation wie in einer klassischen Mailingliste entspricht, auch auf “Verfolgen” klicken, dann sieht man immer, wenn man sich einloggt, was in den einen interessierenden Mailinglisten Neues geschrieben wurde. 

Bei der lautstarken Kritik über die Umstellung  – z.B. wurde die Informationen nur auf Deutsch gegeben, so dass Listen mit vielen nur englischsprachigen Forschern im Nachteil waren – wird m.E. ein wichtiger Aspekt übersehen: Dank Discourse sind die Listenarchive der offenen Mailinglisten, also z.B. Pommern und Neumark,  wieder komplett durchsuchbar! Benutzen Sie die Lupe oben rechts in der Kopfzeile. Das funktioniert sogar ohne Anmeldung und so kann man auch Zufallsfunde aus ganz anderen Listen finden,  z.B. den Glasmacher Wickel aus Kösternitz/Köslin in der Westfalenliste 2007. 

Bitte versuchen Sie sich an der Umstellung ihrer alten Mailinglisten auf Discourse, es ist einfacher als man denkt und wühlen Sie im Schatz der Vergangenheit .

Landesarchiv Greifswald – Neue Informationen zu Beständen Gerichte Stettin, Reichsbahndirektion Stettin und Grundbuchamt Stettin

Auf Nachfrage an das Landesarchiv Greifwald habe ich folgende für Familienforscher interessante Informationen bekommen:

1. Gerichte in Stettin

In Stettin waren im Laufe der Geschichte eine Vielzahl von Gerichten ansässig. Im Landesarchiv Greifswald sind davon u. a. für die Zeit des 19. Jahrhunderts und bis um 1945 z. B. Akten des Stadtgerichtes Stettin, des Kreisgerichtes Stettin, des Amtsgerichtes Stettin, des Appellationsgerichtes Stettin, des Landgerichtes Stettin und des Oberlandesgerichtes Stettin in unterschiedlicher Anzahl überliefert. (mehr …)

Rötzenhagen – eine umfangreiche Dorfchronik aus dem Kreis Schlawe

Auffinden und Bewahren von sogenannter grauer Literatur ist gerade in der Familien- und ortsgeschichtlichen Forschung ein Problem. Mit Hilfe und Vermittlung unseres Vereins konnte jetzt eine umfangreiche Ortschronik aus dem Kreis Schlawe, die in den 180/90er Jahren im Selbstverlag erschienen war, in Greifswald digitalisiert und somit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

1986 erschien der erste von später drei Bänden von Martin Krause über sein Heimatdorf Rötzenhagen, ein Guts- und Bauerndorf zwischen den Städten Schlawe und Rügenwalde gelegen.

Rötzenhagen
Rötzenhagen auf dem Messtischblatt 1891

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Spuk in Tribsow

Ein Beitrag von Jürgen DIEM

 

Über diese Geschichte, die um 1880 in Tribsow spielte, soll sogar in der Camminer Zeitung berichtet haben. Meine Großmutter, die als Elisabeth Haack im Jahre 1894 in Tribsow geboren wurde, hat diese Erlebnisse ihres Vaters Hellmuth Haack so wiedergegeben:

Kartenausschnitt Pommern 1939, Stielers Handatlas, David Rumsey Historical Map Collection

 

Der Tribsower Gutsbesitzer hatte abends noch eine eilige Bestellung für den Müller zu überbringen. Telefon gab es damals noch nicht. Also sagte die Gutsbesitzerfrau ihrem Sohn, er solle mit der Nachricht zur Mühle gehen. Es war aber inzwischen schon dunkel und er wollte nicht allein gehen. Der Weg führte durch einen Hohlweg und es war um diese Tageszeit dort recht ungemütlich. „Geh doch mit Helmuth und nimm die neue Petroleumlaterne mit.“ Mit Helmuth war ich gemeint. Ich war damals Kutscher auf dem Gut und so etwa achtzehn Jahre alt. So wackelten wir beide los. Nachdem der junge Herr seine Aufgabe auf dem Mühlenberg erledigt hatte, machten wir uns wieder auf den Heimweg. (mehr …)