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Neujahrsbräuche

Der Lehrer Papenfuß aus Wusseken schreibt in der Ostpommerschen Heimat 1931 Nr. 50 über „Heimatliche Silvester- und Neujahrsbräuche”:

“Der Hausvater aber geht in der Neujahrsnacht in den Garten und bindet den Obstbäumen Strohseile um, hinter die er kleine Geldstücke oder Kuchenstücke steckt als Dank für die Ernte im alten Jahr und als Anreiz für die Bäume, im neuen Jahre reichlich zu tragen.

Das neue Jahr beginnt und mit ihm neue Arbeit. Wer nach dem Glauben der Alten im neuen Jahr als Erster mit einem Fuder Dung aufs Feld kam, der hatte eine gute Ernte zu erwarten. Durch die christliche Lehre ist der Jahresanfang ein Sonn- und Ruhetag geworden und das Dungfahren an diesem Tage ist daher nicht angebracht; aber der Landwirt will doch dem alten Glauben getreu die Anwartschaft auf eine gute Ernte haben und so wird als Ersatz für die Fuhre Dung ein Eimer Asche am Neujahrsmorgen in aller Frühe auf die Bleiche hinter dem Hause getragen. ”

Mühlen in Pommern – unser Adventskalender 2020

“Zwischen den Jahren” haben wir Zeit, die schönen Fotos aus dem Greif-Adventskalender diesen Jahres in Ruhe zu betrachten. Wer keine Gelegenheit hatte, täglich in den sozialen Medien zu folgen, findet alle 24 Mühlen in diesem Beitrag.

Bild: Mühle Eldena – Corradox, CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0), via Wikimedia Commons)

Jeden Morgen haben wir eine Tür geöffnet, hinter der sich eine pommersche Mühle befunden hat. (mehr …)

Die Weihnacht beim Flüchtling

Ein Beitrag von Wolfram Stratmann

 

Nach dem zweiten Weltkrieg war die deutsche pommersche Bevölkerung auf abenteuerliche Weise in den Westen gelangt. Wenn man dort keine Verwandten hatte die einen freudig aufnahmen, dann lebte man noch jahrelang in prekären Verhältnissen. Aus einer solchen Umgebung stammt folgender Erfahrungsbericht aus einer Pommernfamilie:

Meine erste Weihnachtsfeier erinnere ich so. Trotz der eigentlich schlechten Zeit gab es auch in dieser Gegend Weihnachtsfeiern. Bei den noch ärmlich lebenden Flüchtlingen waren die dabei verteilten Geschenke nicht üppig, Socken und so was. In unserer Familie unterschied sich die Weihnachtszeit bisher nicht vom Alltagsleben. Dieses Mal ging Mutter mit mir zu einer Weihnachtsfeier. Vater hatte Mutter gedrängt mit mir hinzugehen. Sie wollte eigentlich nicht. Auf dem Hinweg meckerte Mutter vor sich hin. Ihr passte das nicht und ich hatte den Eindruck, als sei es ihr peinlich mit mir dorthin zu gehen. Während ihrer dunklen Vorahnungen meinte sie: „Alles sinnlos!“ (mehr …)

Erinnerung an Superintendent Klaus Ewert

Es sind nicht immer große Ereignisse, an die man sich ein Leben lang erinnert. Es sind auch nicht immer großartige Funde, die einen Ahnenforscher weiterbringen. Manchmal sind es kurze Momente oder wenige Informationen, die einen Weg aufzeigen, in uns etwas auslösen. Manchmal kommt die Erinnerung an einen solchen Moment genau passend zu einem Stichtag. Als ich vor ein paar Tagen nach Jahren wieder einmal in eine Mappe schaute, ist genau das ist passiert.

Am 7. Dezember 1992 starb Superintendent i. R. Klaus Ewert in Bergen auf Rügen.

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Das Greif-Corona-Archiv

Das Jahr 2020 voller Ängste, Sorgen und (un)nötigen Diskussionen liegt fast hinter uns. Ein Jahr, das Vieles verändert hat. Covid19, der Coronavirus SARS-CoV-2, hat unser Berufsleben, unseren Alltag und unser Freizeitverhalten erheblich verändert.

Auch unser Hobby Ahnenforschung war/ist betroffen.

Unser Verein im Coronajahr

Schweren Herzens musste im März das Greif-Seminar abgesagt werden, was angesichts des 20. Jubiläumsjahres besonders traurig gewesen ist.

Wir erinnern uns an die schöne Reihe von Puzzlen, die der Greif im Frühjahr des Jahres während des ersten Lockdowns veröffentlich hat. Wer die Reihe bisher nicht kannte oder sich noch einmal daran versuchen möchte, hier der Link zu den “Pommern-Puzzlen”.

Während der Sommermonate, als die Reisemöglichkeiten recht eingeschränkt waren, konnte man im Greif-Blog von zuhause aus an der “Reise durch Pommern” teilnehmen.

Der Greif hat eine Reihe von digitalen Forschungsmöglichkeiten rund um die Pommernforschung vorgestellt, die von daheim durchsucht werden können.

Ahnenforschung in Zeiten von Corona

Wie hat sich unsere Ahnenforschung in Zeiten von Corona verändert? Wir haben die Leser der Greif-Mailingliste gebeten, ihre Eindrücke zu schildern.

Hier die Antworten: (mehr …)

Ergänzung zum Blogbeitrag Familie Götz George

Am 01. Juli 2016 erschien in unserem Blog ein Bericht zur Familie von Götz George.

Link zum alten Beitrag: https://www.pommerscher-greif.de/die-familie-von-goetz-george/

Dieser Beitrag ließ damals noch einige Fragen offen, deren Beantwortung jetzt erfolgen soll. Des Weiteren sollen ergänzende Informationen dem interessierten Leser zur Verfügung gestellt werden. Sämtliche Informationen ließen sich durch Informationen aus diversen Portalen im Internet recherchieren.

Bertha Emilie Helene Drews, die Mutter von Götz George, wurde am 19. November 1901 als Tochter von Karl Otto Drews (1863-1941) und Helene Bertha Mathilde Harsdorff (1876-1914) geboren. Die Eltern haben am 30. Juli 1901 in Berlin geheiratet. Die Ehe ist aber bereits am 24. Mai 1910 durch das königliche Landgericht Posen geschieden worden. Ihr Vater stammt aus Königsberg/Ostpreussen und war der Sohn von Johann Martin Drews (1828-1904) und Johanna Emilie Seym (1831-1913). Ihre Mutter wurde in Stolzenburg, Kreis Randow geboren und war die Tochter von Hermann Harsdorf und Bertha Haak. Helene hatte noch eine Schwester Antonie Harsdorff (1884-1918), welche ausweislich ihrer Heiratsurkunde aus 1906 in Pasewalk geboren wurde, wo auch die Eltern zuletzt gewohnt haben sollen, welche zum Zeitpunkt der Hochzeit bereits verstorben waren. Antonie heiratet 1906 in Berlin den Josef Anders (1879-?) und verstarb 1918 in Lappienen/Ostpreussen.

Die Eltern von Heinrich George waren der bereits erwähnte August Friedrich Schulz (1859-1940) und Anna Auguste Wilhelmine Emilie Glander (1868-?). August Friedrich Schulz wurde ausweislich seiner Sterbeurkunde am 01. April 1859 in Willenberg, Kreis Ortelsburg geboren wurde. Die Eltern waren Christoph Schulz und Luise Synagowitz.

Die Eltern von Anna Auguste Wilhelmine Emilie Glander waren die bereits erwähnten Friedrich Wilhelm Glander (1835-1903) und Henriette Wilhelmine Noack (1836-?). Sie haben am 30. Januar 1865 in Stettin geheiratet. Friedrich Wilhelm Glander wurde in Marsdorf, Kreis Naugard geboren. Henriette Wilhelmine Noack wurde in Pyritz geboren.

Die Eltern waren Christian Glander (1797-1873) und Regine Springstubbe (1812-1843), beide in Marsdorf, Kreis Naugard verstorben sowie Gottlieb Noack (1805-?) und Dorothea Christine Daber (1810-?). Henriette hatte eine Schwester namens Emma Emilie Noack (1839-1901), welche 1868 in Stettin den Christian Friedrich Wilhelm Zühl (1843-?) heiratete.

 

Demminer Findbuch – Guts- und Familienarchiv von Heyden-Linden

Demminer Findbücher Teil 6

Im Landesarchiv Greifswald lagern verschiedene Bestände über die Stadt und den Altkreis Demmin, welche zum Großteil schon über die Archivsuche Ariadne erfasst sind.

Mein Ziel ist es, die restlichen Findbücher zu veröffentlichen, welche bislang nur als Schriftform (handgeschrieben bzw. Schreibmaschine) vorliegen.

Dieser Beitrag stellt Teil 6 der Serie „Demminer Findbücher“ dar.

Im Landesarchiv Greifswald befindet sich das Guts- und Familienarchiv der Familie von Heyden-Linden, mit einem zeitlichen Umfang von 1400-1943. Die Familien von Linden, sowie von Heyden-Linden bewirtschafteten im Laufe der Jahrhunderte mehrere Güter im Altkreis Demmin. (mehr …)