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Das Volkslied Burlala

Vor einiger Zeit erhielt ich eine Anfrage nach den Strophen des netten plattdeutschen Liedes Burlala, dass vielleicht auch einigen Lesern noch bekannt ist.

Hier die Informationen, die ich rund um das Lied finden konnte. Ich freue mich über Ergänzungen.

Das Lied Burlala ist auch als Pierlala oder Buerlala bekannt.

Das Lied Burlala hat seinen Ursprung im flämischen Volkslied „Pierlala“. Es ist vermutlich um 1700 entstanden und hat seinen Ursprung als flämisches Trutzlied gegen die Franzosen unter Ludwig XIV (1638-1715).

In deutschen Landen und damit auch in Pommern war das Lied als Burlala, dem Bauernjungen, seit ca. 1844 bekannt und gehörte zu den bekanntesten und schönsten plattdeutschen Volksliedern. Es wurde regelmäßig bei Volksliederabenden gesungen.

1933/34 wurden vom Pommerschen Volksliederarchiv Varianten des Burlala-Liedes gesammelt. Regionale mundartliche Abweichungen lassen sich hier gut vergleichen. Das die Schreibweise des gesprochenen Plattdeutschen selbst lokal nicht eindeutig ist, zeigt sich hier deutlich im Vergleich am Ort Stettin, der mehrmals vorkommt. Es gibt natürlich auch eine hochdeutsche Version des Textes.

Eine Interpretation des Liedtextes von Dr. Stefan von Mádey, Prag findet man im Zentralblatt für Psychoanalyse. Er vermutet hinter dem Burschen Burlala einen unsicheren, schwachen Charakter, der den Anschein machen möchte, Anderen überlegen zu sein.

Die Melodie des Liedes Burlala findet man in Volkslieder aus den beiden Mecklenburg mit Bildern und Weisen, herausgegeben von Johannes Gosseck und Friedrich Siems, Rostock, 1933, Lied Nr. 48, Digitalisat der Universität Rostock:

Und weil es doch wirklich eine schöne Melodie ist, zum Schluss noch eine Version des Burlala gesungen von Lale Andersen.

 

 

Alte Familiennamen auf dem Darß

 

Unserem Verein wurde vor kurzem eine Liste der alten Familiennamen auf dem Darß zur Verfügung gestellt.

Der Einsender, Herr Dieter von Groß, hat diese aus einer Serie von Zeitungsartikeln extrahiert und in ein sortiertes digitales Format gebracht.

Die Artikel wurden von seinem Großvater, Herrn Dr. Günther von Groß (* 1887, † 1963) im Jahr 1926 veröffentlicht, u.a. in „Unsere Heimat – Beilage zum Barther Tageblatt“ und der „Zeitschrift für Niedersächsische Familiengeschichte“. Er hat damals die Prerower Kirchenbücher durchforstet und eine Liste aller vorkommenden Familiennamen und dem Datum des erstmaligen Vorkommens erstellt. Die Kirchenbücher des Kirchspiels Prerow umfassen die folgenden Ortschaften, bzw. Gehöfte: Born, Wieck mit Bliesenrade, Ahrenshoop, Müggenburg, Sundische Wiese, Kirr, Oie, Pramort, Prerow und Zingst.

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Albrecht von Roon aus Pleushagen

Wenn im Kirchenbuch neben den Einträgen aus der eigenen Familie auch ein bekannter Name auftaucht, wird man neugierig. So ging es mir mit dem Taufeintrag von Albert von Roon 1803 im Kirchenbuch von Schulzenhagen, Kreis Köslin.

Wikipedia sagt zu ihm (er firmierte immer unter dem Vornamen Albrecht)  „war ein preußischer Generalfeldmarschall. Als Kriegsminister hatte er wesentlichen Anteil am Erfolg Preußens in den Deutschen Einigungskriegen. Er gehört zu den bedeutendsten Heeresreformern seiner Zeit.“…Im Jahr 1873 war er preußischer Ministerpräsident.

Geboren wurde er am 30. April 1803.

Quelle http://www.skany.koszalin.ap.gov.pl/26/73/0/0/179/018.JPG

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Hochzeitsbitterspruch aus alter Zeit

Der folgende Hochzeitsbitterspruch ist vor kurzem in einem alten Familienarchiv in Greifenhagen aufgefunden und mir in dankenswerter Weise zur Veröffentlichung zugestellt worden. Das brüchige Papier und die vergilbte Schrift lassen darauf schliessen, daß das Schriftstück 100 – 120 Jahre alt ist. Damit stimmen die persönlichen Erinnerungen der Finderin des Schriftstückes überein; die Hochzeit zu der hier eingeladen wurde, hat in Eichwerder (Kreis Greifenhagen) stattgefunden und der Bräutigam stammte aus Wintersfelde (Kreis Greifenhagen). (mehr …)

Keine Angst vor einem Besuch in polnischen Archiven – Ein kleiner Reisebericht und Hilfestellung

Ein Beitrag von Matthias Beulke

 

Mein Forscherkollege Gerd Kropke aus Berlin und ich waren im Vorfeld der Tagung des Pommerschen Greif e.V. eine Woche in Pommern unterwegs. Mit Hin- und Rückfahrt bin ich knapp 2.000 Km gefahren, wir haben 3 Archive und ein Standesamt besucht, und in 5 Hotels übernachtet.

Das große Problem der Familienforscher in Hinterpommern ist der Verlust vieler genealogischer Quellen, eine große Anzahl Kirchenbücher ist in den Wirren des letzten Krieges verloren gegangen oder werden vermisst. Grundsätzlich fangen die Standesamtregister in Preußen erst 1875/76 an. Viele interessante Sekundärquellen, wie zum Bsp. Grundbücher, Höferollen, Stammrollen, Auswandererakten, Testamente etc., findet man selten irgendwo online, von daher lohnt sich eine Reise nach Pommern auf jeden Fall. Und es ist ein erhabenes Gefühl, wenn man plötzlich eine rund 100 Jahre alte Akte, der eigenen Vorfahren betreffend, in den Händen hält.

Ziel meines kurzen Berichtes ist es, Genealogie-Anfängern etwas die Scheu zu nehmen, mal ein polnisches Archiv zu besuchen. (mehr …)

Die Familie Steffen in Reckow, Kreis Cammin

Ein Beitrag von Wolfgang Steffen

 

Seit dem Frühjahr 2019 beschäftige ich mich mit meinen Vorfahren und habe das große Glück, dass ich zwei Tanten habe, die 1940 und 1941 geboren wurden und mir viele Infos gegeben haben.

Mein Ur-Opa Franz Steffen (geb. 1852) war ab 1873 Lehrer in Reckow im Kreis Cammin. Es war wohl eine kleine Schule (evtl. nur mit einer Klasse vom 1. bis zum 8. Schuljahr). Laut Pommerndatenbank war er auch im Jahr 1902 noch Lehrer. Er starb im Jahr 1929.  Sein Nachfolger als Lehrer in Reckow war Herr Wilhelm Beyer.

Mein Opa Paul Steffen und meine Oma Marie Steffen, geb. Böttcher sind die Eltern von Kurt. Er war Einzelkind. Mein Opa ist 1892 in Reckow geboren. Meine Oma Marie ist 1900 in Tetzlaffshagen geboren. Mein Opa Paul war auf dem Gut in Reckow Statthalter oder Gutsverwalter. (mehr …)

Fritz Rackow – ein pommerscher Lehrer aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Ein Beitrag von Dr. Dirk Schleinert, Direktor des Stadtarchivs Stralsund

 

Am 29. Dezember 2022 wurde auf dem Blog Pommerscher Greif e. V. unter der Rubrik Kurz und bündig ein Beitrag über online gestellte Linolschnitte Stralsunder Tore und Türme veröffentlicht, die von Fritz Rackow angefertigt wurden. Am Schluss des Beitrags steht die Frage: „Fritz Rackow war vermutlich Lehrer in Stralsund. Wer weiß mehr über ihn?“

Dieser Frage soll nun anhand der im Stadtarchiv Stralsund lagernden Dokumente etwas näher nachgegangen werden. (mehr …)

RootsTech 2023 – Uniting

RootsTech 2023 – Uniting

Ein wichtiges Motto für diese globale Veranstaltung – und in heutigen Zeiten wichtiger den je. Uns verbindet weltweit alle mehr als uns trennt.

Nach dem Motto Connect. Belong der RootsTech 2018, das mir persönlich sehr gefallen hat – hier in einem wunderbaren Video: Connect. Belong – fand die RootsTech 2023 unter dem Motto Uniting statt, das Lied dazu hier.

Ich habe die RootsTech 2023 virtuell erlebt, habe live inspirierenden Vorträgen gelauscht.

Ganz großes Kino war die Keynote von Steve Rockwood, FamilySearch CEO. Wie verbinde ich meine eigene Familie über alle Generationen hinweg? Hand aufs Herz, welcher Geschäftsführer zeigt bei einer Rede schon sein sportliches Können? (mehr …)