Die Weihnacht beim Flüchtling

Ein Beitrag von Wolfram Stratmann

 

Nach dem zweiten Weltkrieg war die deutsche pommersche Bevölkerung auf abenteuerliche Weise in den Westen gelangt. Wenn man dort keine Verwandten hatte die einen freudig aufnahmen, dann lebte man noch jahrelang in prekären Verhältnissen. Aus einer solchen Umgebung stammt folgender Erfahrungsbericht aus einer Pommernfamilie:

Meine erste Weihnachtsfeier erinnere ich so. Trotz der eigentlich schlechten Zeit gab es auch in dieser Gegend Weihnachtsfeiern. Bei den noch ärmlich lebenden Flüchtlingen waren die dabei verteilten Geschenke nicht üppig, Socken und so was. In unserer Familie unterschied sich die Weihnachtszeit bisher nicht vom Alltagsleben. Dieses Mal ging Mutter mit mir zu einer Weihnachtsfeier. Vater hatte Mutter gedrängt mit mir hinzugehen. Sie wollte eigentlich nicht. Auf dem Hinweg meckerte Mutter vor sich hin. Ihr passte das nicht und ich hatte den Eindruck, als sei es ihr peinlich mit mir dorthin zu gehen. Während ihrer dunklen Vorahnungen meinte sie: „Alles sinnlos!“ (mehr …)

Erinnerung an Superintendent Klaus Ewert

Es sind nicht immer große Ereignisse, an die man sich ein Leben lang erinnert. Es sind auch nicht immer großartige Funde, die einen Ahnenforscher weiterbringen. Manchmal sind es kurze Momente oder wenige Informationen, die einen Weg aufzeigen, in uns etwas auslösen. Manchmal kommt die Erinnerung an einen solchen Moment genau passend zu einem Stichtag. Als ich vor ein paar Tagen nach Jahren wieder einmal in eine Mappe schaute, ist genau das ist passiert.

Am 7. Dezember 1992 starb Superintendent i. R. Klaus Ewert in Bergen auf Rügen.

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Das Greif-Corona-Archiv

Das Jahr 2020 voller Ängste, Sorgen und (un)nötigen Diskussionen liegt fast hinter uns. Ein Jahr, das Vieles verändert hat. Covid19, der Coronavirus SARS-CoV-2, hat unser Berufsleben, unseren Alltag und unser Freizeitverhalten erheblich verändert.

Auch unser Hobby Ahnenforschung war/ist betroffen.

Unser Verein im Coronajahr

Schweren Herzens musste im März das Greif-Seminar abgesagt werden, was angesichts des 20. Jubiläumsjahres besonders traurig gewesen ist.

Wir erinnern uns an die schöne Reihe von Puzzlen, die der Greif im Frühjahr des Jahres während des ersten Lockdowns veröffentlich hat. Wer die Reihe bisher nicht kannte oder sich noch einmal daran versuchen möchte, hier der Link zu den “Pommern-Puzzlen”.

Während der Sommermonate, als die Reisemöglichkeiten recht eingeschränkt waren, konnte man im Greif-Blog von zuhause aus an der “Reise durch Pommern” teilnehmen.

Der Greif hat eine Reihe von digitalen Forschungsmöglichkeiten rund um die Pommernforschung vorgestellt, die von daheim durchsucht werden können.

Ahnenforschung in Zeiten von Corona

Wie hat sich unsere Ahnenforschung in Zeiten von Corona verändert? Wir haben die Leser der Greif-Mailingliste gebeten, ihre Eindrücke zu schildern.

Hier die Antworten: (mehr …)

Ergänzung zum Blogbeitrag Familie Götz George

Am 01. Juli 2016 erschien in unserem Blog ein Bericht zur Familie von Götz George.

Link zum alten Beitrag: https://www.pommerscher-greif.de/die-familie-von-goetz-george/

Dieser Beitrag ließ damals noch einige Fragen offen, deren Beantwortung jetzt erfolgen soll. Des Weiteren sollen ergänzende Informationen dem interessierten Leser zur Verfügung gestellt werden. Sämtliche Informationen ließen sich durch Informationen aus diversen Portalen im Internet recherchieren.

Bertha Emilie Helene Drews, die Mutter von Götz George, wurde am 19. November 1901 als Tochter von Karl Otto Drews (1863-1941) und Helene Bertha Mathilde Harsdorff (1876-1914) geboren. Die Eltern haben am 30. Juli 1901 in Berlin geheiratet. Die Ehe ist aber bereits am 24. Mai 1910 durch das königliche Landgericht Posen geschieden worden. Ihr Vater stammt aus Königsberg/Ostpreussen und war der Sohn von Johann Martin Drews (1828-1904) und Johanna Emilie Seym (1831-1913). Ihre Mutter wurde in Stolzenburg, Kreis Randow geboren und war die Tochter von Hermann Harsdorf und Bertha Haak. Helene hatte noch eine Schwester Antonie Harsdorff (1884-1918), welche ausweislich ihrer Heiratsurkunde aus 1906 in Pasewalk geboren wurde, wo auch die Eltern zuletzt gewohnt haben sollen, welche zum Zeitpunkt der Hochzeit bereits verstorben waren. Antonie heiratet 1906 in Berlin den Josef Anders (1879-?) und verstarb 1918 in Lappienen/Ostpreussen.

Die Eltern von Heinrich George waren der bereits erwähnte August Friedrich Schulz (1859-1940) und Anna Auguste Wilhelmine Emilie Glander (1868-?). August Friedrich Schulz wurde ausweislich seiner Sterbeurkunde am 01. April 1859 in Willenberg, Kreis Ortelsburg geboren wurde. Die Eltern waren Christoph Schulz und Luise Synagowitz.

Die Eltern von Anna Auguste Wilhelmine Emilie Glander waren die bereits erwähnten Friedrich Wilhelm Glander (1835-1903) und Henriette Wilhelmine Noack (1836-?). Sie haben am 30. Januar 1865 in Stettin geheiratet. Friedrich Wilhelm Glander wurde in Marsdorf, Kreis Naugard geboren. Henriette Wilhelmine Noack wurde in Pyritz geboren.

Die Eltern waren Christian Glander (1797-1873) und Regine Springstubbe (1812-1843), beide in Marsdorf, Kreis Naugard verstorben sowie Gottlieb Noack (1805-?) und Dorothea Christine Daber (1810-?). Henriette hatte eine Schwester namens Emma Emilie Noack (1839-1901), welche 1868 in Stettin den Christian Friedrich Wilhelm Zühl (1843-?) heiratete.

 

Ein Haus in Pommern

Julia Henke und ihr Mann Eric haben auf der Webseite Globonauten schon viele Reiseberichte veröffentlicht. Diese Reise führte Julia Henke in die Heimat ihrer Vorfahren.

 

Ein Beitrag von Julia Henke

 

Wir sind bereits seit zwei Wochen in Polen unterwegs, haben prachtvolle, gekonnt restaurierte Städte und Burgen, endlose Ostseestrände und pilzgesprenkelte Wälder erlebt. Wir haben wunderbar gegessen und mit leckerem Bier auf unser Glück mit dem strahlend spätsommerlichen Wetter angestoßen. Während in den meisten Nachbarstaaten Deutschlands die Corona-Zahlen aus dem Ruder laufen, scheinen wir mit Polen genau die richtige Entscheidung getroffen zu haben, zumindest im September 2020.

Auch im Slowinski-Nationalpark haben wir alles richtig gemacht. Wir wohnen nicht im geschäftigen Leba am östlichen Rand des Parks, sondern im winzigen Smoldzino. Und wenn die Matratze nicht so durchgelegen und die Kissen nicht so hart gewesen wären, hätten wir in dem Ferienhäuschen Pod Jesionem das Paradies gefunden. Wir empfehlen es trotzdem!

Mit einer Tasse Kaffee gehe ich nach einer unruhigen Nacht auf die schöne Dachterrasse. Der Morgendunst liegt über dem Dörfchen und den Feldern in der Ferne. Der Nachbar ist auch schon wach, bemerkt aber nicht, dass ich ihm von meinem Ausguck in den Hof schauen kann. Ein kleines altes Gehöft, ganz sicher aus der Zeit als Smoldzino noch Schmolsin hieß. Ein einfaches Wohnhaus, ein winziger Stall, vor dem Hühner im Gras picken. Der Nachbar läuft langsam und gebückt, ein alter Mann, der seine Tiere versorgt und es sich irgendwann auf der mittlerweile sonnenbeschienenen Holzbank gemütlich macht. Nicht viel anders wird es vor 100 Jahren gewesen sein, als meine Urgroßeltern drei Stunden westlich von hier in einem kleinen Dörfchen bei Schivelbein ihren Lebensabend genießen wollten. Lass uns nach Pribslaff fahren, sage ich zu meinem Mann. (mehr …)

Johannes Bugenhagen – Doktor Pommer 1485 – 1558

Bugenhagen auf dem Croy-Teppich
Bugenhagen (Mitte) auf dem Croy-Teppich im Pommerschen Landesmuseum, Bild R. Neumann von kirche-mv.de , links Barnim XI., rechts Philipp I.

Im Jahre 2008 hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Lutherdekade im Hinblick auf das 500. Jubiläum der Reformation im Jahre 2017 eröffnet. Die EKD hat damals aber auch Luthers Weggefährten und Freund Johannes Bugenhagen aus Anlaß seines 450. Todestages gewürdigt. Im Jahre 2015 jährt sich nun sein 530. Geburtstag. Bugenhagen, der Reformator Norddeutschlands, Doktor Pommer, Doctor Pomeranus, wie Luther ihn nannte, verdient es weiterhin, in der Erinnerung zu bleiben.

Bugenhagen wurde am 24. Juni 1485 im pommerschen Wollin (Insel Wollin, Herzogtum Pommern) geboren[1]. Sein Vater war dort Ratsherr. Der Familienname deutet auf die mögliche Herkunft seiner Vorfahren aus dem Ort Buggenhagen, einer Gemeinde am Peenestrom westlich von Wollin. (mehr …)

Am Pommerschen Herd – Beilage zur „Demminer Zeitung“ 1914-1939, Teil 2

Am Pommerschen Herd – Beilage zur „Demminer Zeitung“ 1914-1939, Teil 2

Zwischen 1914-1939 erschien in regelmäßigen Abständen die Beilage zum „Demminer Tageblatt“. Wie bei der Heimatbeilage zur Jarmener Zeitung finden sich dort Beiträge zur Geschichte von Demmin, sowie zahlreiche Beiträge zum Kreis Demmin und den umliegenden Dörfern.

Ebenfalls nennenswert ist die Anzahl der zahlreichen Pommerschen Artikel zu den Nachbarkreisen, welche zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls hier veröffentlicht wird.

Nachfolgend finden Sie die verschiedenen Beiträge, welche nach Themen und Ortsnamen geordnet sind. Falls Sie Interesse an einem Beitrag haben, gebe ich gerne Auskunft. Ausgewertet wurde die Heimatbeilage im Zeitraum Nr. 1/1919 bis Nr. 52/1937 mit Schwerpunkt der Familien- und Ortsgeschichtlicher Beiträge. Ausgelassen wurden Romane, sowie weitere allgemeine Texte.

Ich verweise in diesem Zusammenhang auch noch einmal auf meinen Blog-Beitrag über die Heimatbeilage – Beilage zur „Jarmener Zeitung“ mit „Gützkower Zeitung“ 1931-1938

David Krüger
Ansprechpartner für den Altkreis Demmin beim Pommerscher Greif e.V.
E-Mail: kontakt@david-krueger.de

Fortsetzung des ersten Teils, Demmin und den Altkreis Demmin betreffend.

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