Pommersche Gravamina

Pommersche Gravamina: Dr. Michael Kaiser berichtet auf dk blog -Quellen, Literatur, Interpretationen zum Dreissigjährigen Krieg über die Beschwerden der pommerschen Deputierten im Dreißigjährigen Krieg:  „Pommerische Kriegs-Gravamina, Oder Warhaffte Beschreibung der hochbeschwerlichen/ unerhörten Trangsalen/ Insolentien und … Excessen und Pressuren/ mit welchen das … Fürstenthumb Pommern/ von der Keyserl. Soldatesca … bey dreyen Jahren hero beschweret und belästiget worden“, Franckfurt 1632

Bonhöffer und Pommern

Heute jährt sich der Todestag des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer. 
Sein Schicksal war auch mit Pommern eng verwoben:
Im Frühjahr 1935 wählte Dietrich Bonhoeffer den Zingsthof auf der vorpommernschen Insel Fischland-Darß-Zingst als Unterkunft für das von ihm im Auftrag der Bekennenden Kirche geführte Predigerseminar aus.
Nach wenigen Monaten wurde das Seminar nach Finkenwalde bei Stettin (Zdroje ) verlegt. 1937 wurde dieses Seminar von den Nazis geschlossen.
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Der Sigurdshof bei Gross Schlönwitz – Schlawe; Quelle Staatsbibliothek Berlin
Bonhoeffers nächstes Sammelvikariat begann Anfang Dezember 1937 in Groß-Schlönwitz/Schlawe (Slonowice) und zog im April 1939 in den noch abgeschiedener liegenden Sigurdshof. Hier gab es noch nicht einmal elektrischen Strom; Bonhoeffer schrieb am 14.2.1940 an seine Eltern: „Am Sonntag waren wir mit Schlitten in einem benachbarten Gutshaus. Es war eine herrliche lange Fahrt. Als wir zurück kamen waren es 28 Grad- und doch hatte man kaum gefroren. Die Arbeit geht unter diesen Umständen gut weiter. Wir haben vom Förster 2 m  Holz und auch 2 Zentner Kohlen bekommen. So geht es wieder für ein paar Tage. Die Verpflegung ist natürlich auch etwas erschwert, aber noch wird man satt […] Wenn es nach mir geht, so würde ich, glaube ich, nie mehr für immer in der Stadt leben wollen.“
Im März 1940 lösten die Nazis das Vikariat im Sigurdshof auf.
Am 5. April 1943 wurde er verhaftet und zwei Jahre später auf ausdrücklichen Befehl Adolf Hitlers als einer der letzten NS-Gegner, die mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 in Verbindung gebracht wurden, am 9. April 1945 hingerichtet.
Ewig bleiben seine Worte: “Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag.”

Ausführliche Biographie bei der Staatsbibliothek Berlin 

Bonhöffer als Martyrer des 20. Jahrhunderts (4. von rechts) an der Westminster Abbey
Bonhöffer als Martyrer des 20. Jahrhunderts (4. von rechts) an der Westminster Abbey via Wikimedia commons Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Stellungnahme der Stadt Stralsund

Rathaus Stralsund Foto softeis  <a title="cc-by-sa" href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de" target="_blank">cc-by-sa</a> via commons.wikimedia.org
Rathaus Stralsund Foto softeis cc-by-sa via commons.wikimedia.org

Die Online-Petition “Rettet die Stralsunder Archivbibliothek ” wurde über den Jahreswechsel 2012/13 von 3682 empörten Menschen unterschrieben, die gegen den Ausverkauf von Kulturgut durch die Stadt Stralsund bzw. deren Archivpersonal protestieren wollten.
Noch während der Laufzeit der Petition, die auch durch unseren Verein tatkräftig unterstützt wurde, begannen erste Rettungsmaßnahmen.
Zur Historie des Ganzen finden Sie in diesem Blog unter dem Stichwort “Stralsund” viele Beiträge.
Inzwischen liegt die offizielle Antwort der Stadt Stralsund an den Initiator Philipp Maaß auf die Überreichung der Petition vor, Sie können sie im vollen Wortlaut unten lesen. (mehr …)

Bibliotheca Bardensis – Kirchenbibliothek Barth

So etwas liest man gerne: Der Bestand ist nun also gerettet und konservatorisch angemessen untergebracht. Er ist  zudem bei Führungen und für Forscher zugänglich und wird nach und nach digitalisiert.

Abb. aus: Preclarissima et inestimabilis doctrine atq[ue] vtilitatis Diui Aurelij Augustini Sermonu[m] opera von Aurelius Augustinus aus der Bibliothek des Reformators Johannes Block
Abb. aus: Preclarissima et inestimabilis doctrine von Aurelius Augustinus aus der Bibliothek des Reformators Johannes Block, Digitalisat Uni Greifswald
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Stolper Bernsteinbär auf Reisen

Der Stolper Bär ist eine knapp 10 cm große Figur aus Bernstein, die im Jahr 1887 in einem Torfmoor in der Umgebung von Stolp gefunden wurde. Es handelt sich nach wissenschaftlicher Einschätzung wohl um das Amulett eines Bärenjägers und stammt aus der Steinzeit. Somit war der Bär das älteste archäologische Fundstück der Gegend. Der Figur wurden glücksbringende Eigenschaften zugesprochen und sie wurde zum Talisman in der Stadt Stolp. Überall gab es Kopien zu kaufen. Das Original wurde im Stettiner Museum aufbewahrt. Während der Kriegswirren des Jahres 1944 wurde eine große Anzahl von Exponaten aus dem Stettiner Provinzialmuseum vorsorglich nach Stralsund in das Kulturhistorische Museum ausgelagert, um so den Schutz der Stücke zu gewährleisten. Der Bär galt lange Zeit als verloren aber 2008 wurden dann Original und die Kopie aus Stralsund  im Austausch mit vorpommerschen archäologischen Fundstücken wieder an das Museum in Stettin abgegeben. Unter dem Titel “Zaginione – Ocalone. Szczecińska kolekcja starożytności pomorskich” (“Verloren – gerettet – Pommersche Altertümer aus dem Museum in Stettin”) werden das Bärchen und andere Exponate derzeit bis zum 8.September 2013 im Archäologischen Museum in Warschau ausgestellt.  Die Ausstellungen ist an über 70 Standorten in Polen geplant.

Link: Die Glücksbärchensage von Slupsk
Bericht über die Ausstellung (polnisch)

ergänzt: Das Bärchen zum Bewegen und Ausmessen

 

Der Großvater von Angela Merkel

Geburtsurkunde Ludwig Marian Kazmierczak, 24. Oktober 1896

Das folgende hat jetzt nichts mit Pommern zu tun, aber mit Familienforschung, die ja auch ganz lebendig und brandaktuell sein kann. Seit kurzem überschlagen sich die Zeitungen mit  Angaben aus einer neuen Biographie über Angela Merkel. So berichtet u.a. die Süddeutsche Zeitung über den  Großvater aus Posen, der nach Umzug  nach Berlin seinen Namen von Kazmierczak zu Kasner umbenannt habe. Da ja seit kurzem polnische Unterlagen online sind, wurde in manchen Familienforscherforen auch schon gesucht, aber der Name Kazmierczak war einfach zu häufig in Posen. Kein Hindernis für die Posener Archivare: Sie haben alles mögliche an Unterlagen zu Ludwig, dem Großvater und seinen Eltern gefunden und veröffentlicht. So können wir hier jetzt die Geburtsurkunde des Großvaters unserer Bundeskanzlerin bewundern. Und eigentlich nur staunen, was außer Personenstandsurkunden in einem Archiv so alles zu finden sein kann. Und wie sich sogar aus Urkunden ein Bild eines Menschen formen lässt. Das lässt uns doch wieder für die eigenen Familienforschung hoffen und gibt hoffentlich Auftrieb gerade für die Forschung in Pommern, wo leider so viele “Primärquellen” unwiederbringlich verloren sind.

Besuchen sie unbedingt die Seite des Posener Archivs und schauen sie sich die Quellen an!  Dziękuję bardzo, Archiwum Państwowe w Poznaniu