Administration des Grauens – Vor 75 Jahren: Deportation pommerscher Juden

Die Links wurde 2021 soweit möglich aktualisiert.

Die Synagoge in Stettin
Die Synagoge in Stettin (photo from sedina.px.pl) [Public domain], via Wikimedia Commons
Am 13. Februar 1940 wurden 1107 sogenannte reichsdeutsche Juden aus 20 Orten in Pommern von SA- und SS-Einheiten zusammengetrieben und in die militärisch besetzten polnischen Gebiete, das sogenannte Generalgouvernement, deportiert. (mehr …)

Als der Krieg nach Hause kam

Screenshot der Webseite von digitalpast
Screenshot der Webseite von digitalpast

Eine Gruppe von jungen Historikern hatte zum 75jährigen Gedenken an die Reichspogromnacht das Twitterprojekt @9Nov38 gestartet, das um 75 Jahre versetzt die Ereignisse rund um dieses schreckliche Geschehen nochmal in Erinnerung rief. Einer der Kommentatoren damals meinte:
” Habe schon mehr als einmal schlucken müssen. Geschichte ist plötzlich so nah, so real, so unfassbar brutal. Eine grossartige Idee, twitter auf diese Weise zu nutzen. Stolpersteine in der timeline. Es wirkt.”
Neben anderen Auszeichnungen erhielt das Team einen ersten Preis beim “Nachwuchspreis dpa news talent 2014”

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Die alte Frau von Dorne schuf Gott in seinem Zorne

Nach 140 Jahren wurde bei Erdarbeiten in Groß Boschpol – Bożepole Wielkie Kreis Lauenburg dieser erstaunlich gut erhaltene Grabstein freigelegt, er stammt von Oskar von
Dorne *29.11.1811, +24.09.1874

Grabstein Oskar von Dorne mit freundlicher Genehmigung von http://www.cmentarze.lebork.pl/
Grabstein Oskar von Dorne mit freundlicher Genehmigung von http://www.cmentarze.lebork.pl/

Im Buch Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern schreibt Franz Schultz 1912 zu Klein Boschpol (Bożepole Małe) : “Nach der Matrikel soll bereits 1801 Jonathan von Dorne rechtmäßiger Besitzer gewesen sein. Dieser am 15. September 1783 zu Danzig geborene Jonathan Ernst von Dorne entstammte einem alten Lübecker Patriziergeschlecht , dessen einer Zweig nach Danzig ausgewandert war. (mehr …)

Nachlass Otto Lilienthal

Der Flugpionier Otto Lilienthal war sicher einer der bekanntesten Vorpommern.
Er wurde als Karl Wilhelm Otto Lilienthal am 23. Mai 1848 in Anklam geboren, seine Eltern waren der Kaufmann Gustav Lilienthal und seiner Frau Caroline, geb. Pohle.

Taufeintrag Otto Lilienthal, Evangelische Kirche Sankt Nikolai Anklam
Taufeintrag Otto Lilienthal, Evangelische Kirche Sankt Nikolai Anklam

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Familie Wehrmann

Es gibt kaum etwas, dass einen genealogischen Blogger mehr freut, als wenn sich aufgrund eines  Artikels Leser melden, die Ergänzungen und neue Daten zu einer Person beisteuern können. So ging mir das Ende 2012, als sich aufgrund meiner Veröffentlichung über Dr. Peter Wehrmann eine Enkelin meldete, die weitere Angaben und sogar Fotos aus der Familie beisteuern konnte.

Die Veröffentlichung seiner Arbeiten Friedrich der Große als Kolonisator in Pommern; Teil 1 (jetzt auch mit Karte),  Friedrich der Große als Kolonisator in Pommern; Teil 2 sowie Kloster Kolbatz und die Germanisierung Pommerns; Teil 1 möchte ich jetzt zum Anlass nehmen, mehr über diese Familie zu berichten.

“In dem Kreise der Familie Wehrmann, die aus drei Söhnen und zwei Töchtern bestand, herrschte ein Spritus familiaris, der jeden freundlich anwehte und für jeden vorbildlich war.” schreibt G. Lotholz in einem Nachruf auf Theodor Wehrmann, der in “Sokrates, Zeitschrift für das Gymnasialwesen” 1896 erschien.
wehrmann-rudolf-theodor
Rudolf Theodor Wehrmann
Der Vater, Rudolf Theodor Wehrmann *27. Juli 1819 in Väthen (heute Tangerhütte) geboren , stammt aus einer Pastorenfamilie, die mit 12 Kindern gesegnet war. Sein Vater Johann Christian Theodor W. (1777-1847) oo Johanne Wilhelmine Charlotte Uderstedt (1802-1852), Pastorentochter,  war Lehrer am Pädagogium in Halle, Pfarrer in Väthen und später in Gutenswegen. Sein Großvater Friedrich Rudolf Theodor war Diakon in Tangermünde.
Unser Theodor Wehrmann besuchte das Gymnasium in Magedeburg und studierte in Halle Theologie und Philologie. Er wechselte nach Berlin, wo er auch promovierte.

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Museum in Köslin

Ein absolutes Muss ist bei einem Besuch in Köslin für den an der Vergangenheit Interessierten das Museum in Koszalin

Museum in Köslin/Koszalin
Museum in Köslin/Koszalin

In der ab 1890 gebauten Villa mit angrenzendem Mühlengebäude (mittelalterliche Wassermühle, die 1838 im jetzigen Zustand aufgebaut wurde) des Kösliner Stadtmüllers Karl Gellert an der ehemaligen Mühlentorstrasse wurde das Museum 1982 eingerichtet. Inzwischen erfolgten mehrere Erweiterungen: als Neubau ein einem pommersches Fachwerkhaus nachgebildetes Verwaltungsgebäude und ein Neubau für die archäologische Dauerausstellung, dazu ein Bauernhaus aus Neuwasser und eine Scheune aus Parpart , die hier wieder aufgebaut und als Schmiede eingerichtet wurde.

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Streifzüge durch Pommern

Ein schönes vorweihnachtliches Geschenk hat uns die “Pomorska biblioteka cyfrowa” mit der Digitalisierung aller Bände der “Streifzüge durch Pommern” von Hans von der Dollen gemacht, danke und dziękuję bardzo!

In den “Jahresberichten der Geschichtswissenschaft, Band 8, 1889” heisst es sinngemäß: Dollens Streifzüge durch Pommern, obgleich belletristisch erbaulich und nicht ohne Phantasiebilder geschrieben,  gewähren dem Forscher in leichter Weise eine gute örtliche Kunde.

Der Pommern-Bibliograph Spruth schreibt: kulturgeschichtlich und genealogisch wertvoll.

Hans von der Dollen (wer weiß etwas biographisches zu ihm?) beschreibt in vier Bänden, die jeweils aus mehreren Teilen bestehen, Landschaft und Geschichte der von ihm besuchten Regionen, gespickt mit vielen historischen Anektoden und Sagen und Erzählungen der jeweiligen Region.

Alle Bände lassen sich als DJVU-Dateien problemlos auf den eigenen Rechner laden und so in Ruhe offline schmökern.

 
Kirche in Ducherow
Kirche in Ducherow (Verlagsort der ersten Bände), Foto von Concord (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

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