Die Bauern in den Kämmereidörfern der Stadt Rügenwalde

Die Bauern, die Höfe und die Ackerwerke in den Kämmereidörfern der Stadt Rügenwalde (Darłowo) in den Jahren 1717 (Hufenklassifikation) und 1719 (Visitation) Hermann Seils, Richtenberg 2012

Buchtitel
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Unser Mitglied Dr. Hermann Seils hat jetzt im Selbstverlag seine Arbeit über die Dörfer Grupenhagen(Grupy), Rußhagen(Rusko), Sellen(Zielowo), See Suckow (Zukowo Morskie) und Zizow (Cisowo), die alle Eigentumsdörfer der Stadt Rügenwalde (Darlowo) waren, vorgelegt. Er beschreibt die genannten Dörfer und berichtet auf Basis der im Landesarchiv Greifswald ausgewerteten Akten der Hufenklassifikation 1717 und der Visitation 1719.  Er entdeckte dabei, daß jeweils 2 Protokolle der Rügenwalder Kämmereidörfer vorhanden waren, die sich leicht unterscheiden. Er liefert Angaben zum Hintergrund der Befragung und interpretiert die Ergebnisse.  Schließlich vergleicht er sie mit seiner  Auswertung der Stolper Kämmereidörfer.

Der Autor selbst meint: “Ich habe viel über das schwere Leben unserer Vorfahren gelernt.”

Das Buch hat 98 Seiten Din A 4, ist broschiert und kostet 15 € inkl. Versand in Deutschland. Zu bestellen beim Autor Dr. Hermann Seils

Pommerntreffen 2013 in Anklam

anklam002Am Sonnabend, d. 6. April 2013 versammelten sich mehr als 600 Landsleute zum 21. „Großen Pommerntreffen“ im Volkshaus von Anklam (Vorpommern). Diesen Anlass nutzte gleichzeitig der Kreis Arnswalde zur Durchführung des Heimatkreistreffens.

Die Teilnehmer wurden von einer Reihe von Ehrengästen begrüßt, die vom MdB Matthias Lietz bis zur Vertreterin des Pommernkonvents Dr. Rita Scheller reichten. Die zumeist kurzen Reden würdigten die schon über Jahrzehnte anhaltende Heimattreue der Teilnehmer und den unermüdlichen Einsatz der örtlichen Organisatoren und ihrer fleißigen Helfer. Einen besonderen Akzent setzte der Anklamer Landtagsabgeordnete Bernd Schubert, der von seinen Erfahrungen bei der Erforschung der Spuren seiner Familie in Hinterpommern berichtete. (mehr …)

Pommersche Gravamina

Pommersche Gravamina: Dr. Michael Kaiser berichtet auf dk blog -Quellen, Literatur, Interpretationen zum Dreissigjährigen Krieg über die Beschwerden der pommerschen Deputierten im Dreißigjährigen Krieg:  „Pommerische Kriegs-Gravamina, Oder Warhaffte Beschreibung der hochbeschwerlichen/ unerhörten Trangsalen/ Insolentien und … Excessen und Pressuren/ mit welchen das … Fürstenthumb Pommern/ von der Keyserl. Soldatesca … bey dreyen Jahren hero beschweret und belästiget worden“, Franckfurt 1632

Bonhöffer und Pommern

Heute jährt sich der Todestag des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer. 
Sein Schicksal war auch mit Pommern eng verwoben:
Im Frühjahr 1935 wählte Dietrich Bonhoeffer den Zingsthof auf der vorpommernschen Insel Fischland-Darß-Zingst als Unterkunft für das von ihm im Auftrag der Bekennenden Kirche geführte Predigerseminar aus.
Nach wenigen Monaten wurde das Seminar nach Finkenwalde bei Stettin (Zdroje ) verlegt. 1937 wurde dieses Seminar von den Nazis geschlossen.
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Der Sigurdshof bei Gross Schlönwitz – Schlawe; Quelle Staatsbibliothek Berlin
Bonhoeffers nächstes Sammelvikariat begann Anfang Dezember 1937 in Groß-Schlönwitz/Schlawe (Slonowice) und zog im April 1939 in den noch abgeschiedener liegenden Sigurdshof. Hier gab es noch nicht einmal elektrischen Strom; Bonhoeffer schrieb am 14.2.1940 an seine Eltern: „Am Sonntag waren wir mit Schlitten in einem benachbarten Gutshaus. Es war eine herrliche lange Fahrt. Als wir zurück kamen waren es 28 Grad- und doch hatte man kaum gefroren. Die Arbeit geht unter diesen Umständen gut weiter. Wir haben vom Förster 2 m  Holz und auch 2 Zentner Kohlen bekommen. So geht es wieder für ein paar Tage. Die Verpflegung ist natürlich auch etwas erschwert, aber noch wird man satt […] Wenn es nach mir geht, so würde ich, glaube ich, nie mehr für immer in der Stadt leben wollen.“
Im März 1940 lösten die Nazis das Vikariat im Sigurdshof auf.
Am 5. April 1943 wurde er verhaftet und zwei Jahre später auf ausdrücklichen Befehl Adolf Hitlers als einer der letzten NS-Gegner, die mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 in Verbindung gebracht wurden, am 9. April 1945 hingerichtet.
Ewig bleiben seine Worte: “Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag.”

Ausführliche Biographie bei der Staatsbibliothek Berlin 

Bonhöffer als Martyrer des 20. Jahrhunderts (4. von rechts) an der Westminster Abbey
Bonhöffer als Martyrer des 20. Jahrhunderts (4. von rechts) an der Westminster Abbey via Wikimedia commons Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Bibliotheca Bardensis – Kirchenbibliothek Barth

So etwas liest man gerne: Der Bestand ist nun also gerettet und konservatorisch angemessen untergebracht. Er ist  zudem bei Führungen und für Forscher zugänglich und wird nach und nach digitalisiert.

Abb. aus: Preclarissima et inestimabilis doctrine atq[ue] vtilitatis Diui Aurelij Augustini Sermonu[m] opera von Aurelius Augustinus aus der Bibliothek des Reformators Johannes Block
Abb. aus: Preclarissima et inestimabilis doctrine von Aurelius Augustinus aus der Bibliothek des Reformators Johannes Block, Digitalisat Uni Greifswald
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Stolper Bernsteinbär auf Reisen

Der Stolper Bär ist eine knapp 10 cm große Figur aus Bernstein, die im Jahr 1887 in einem Torfmoor in der Umgebung von Stolp gefunden wurde. Es handelt sich nach wissenschaftlicher Einschätzung wohl um das Amulett eines Bärenjägers und stammt aus der Steinzeit. Somit war der Bär das älteste archäologische Fundstück der Gegend. Der Figur wurden glücksbringende Eigenschaften zugesprochen und sie wurde zum Talisman in der Stadt Stolp. Überall gab es Kopien zu kaufen. Das Original wurde im Stettiner Museum aufbewahrt. Während der Kriegswirren des Jahres 1944 wurde eine große Anzahl von Exponaten aus dem Stettiner Provinzialmuseum vorsorglich nach Stralsund in das Kulturhistorische Museum ausgelagert, um so den Schutz der Stücke zu gewährleisten. Der Bär galt lange Zeit als verloren aber 2008 wurden dann Original und die Kopie aus Stralsund  im Austausch mit vorpommerschen archäologischen Fundstücken wieder an das Museum in Stettin abgegeben. Unter dem Titel “Zaginione – Ocalone. Szczecińska kolekcja starożytności pomorskich” (“Verloren – gerettet – Pommersche Altertümer aus dem Museum in Stettin”) werden das Bärchen und andere Exponate derzeit bis zum 8.September 2013 im Archäologischen Museum in Warschau ausgestellt.  Die Ausstellungen ist an über 70 Standorten in Polen geplant.

Link: Die Glücksbärchensage von Slupsk
Bericht über die Ausstellung (polnisch)

ergänzt: Das Bärchen zum Bewegen und Ausmessen