Die alte Frau von Dorne schuf Gott in seinem Zorne

Nach 140 Jahren wurde bei Erdarbeiten in Groß Boschpol – Bożepole Wielkie Kreis Lauenburg dieser erstaunlich gut erhaltene Grabstein freigelegt, er stammt von Oskar von
Dorne *29.11.1811, +24.09.1874

Grabstein Oskar von Dorne mit freundlicher Genehmigung von http://www.cmentarze.lebork.pl/
Grabstein Oskar von Dorne mit freundlicher Genehmigung von http://www.cmentarze.lebork.pl/

Im Buch Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern schreibt Franz Schultz 1912 zu Klein Boschpol (Bożepole Małe) : “Nach der Matrikel soll bereits 1801 Jonathan von Dorne rechtmäßiger Besitzer gewesen sein. Dieser am 15. September 1783 zu Danzig geborene Jonathan Ernst von Dorne entstammte einem alten Lübecker Patriziergeschlecht , dessen einer Zweig nach Danzig ausgewandert war. (mehr …)

Familie Wehrmann

Es gibt kaum etwas, dass einen genealogischen Blogger mehr freut, als wenn sich aufgrund eines  Artikels Leser melden, die Ergänzungen und neue Daten zu einer Person beisteuern können. So ging mir das Ende 2012, als sich aufgrund meiner Veröffentlichung über Dr. Peter Wehrmann eine Enkelin meldete, die weitere Angaben und sogar Fotos aus der Familie beisteuern konnte.

Die Veröffentlichung seiner Arbeiten Friedrich der Große als Kolonisator in Pommern; Teil 1 (jetzt auch mit Karte),  Friedrich der Große als Kolonisator in Pommern; Teil 2 sowie Kloster Kolbatz und die Germanisierung Pommerns; Teil 1 möchte ich jetzt zum Anlass nehmen, mehr über diese Familie zu berichten.

“In dem Kreise der Familie Wehrmann, die aus drei Söhnen und zwei Töchtern bestand, herrschte ein Spritus familiaris, der jeden freundlich anwehte und für jeden vorbildlich war.” schreibt G. Lotholz in einem Nachruf auf Theodor Wehrmann, der in “Sokrates, Zeitschrift für das Gymnasialwesen” 1896 erschien.
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Rudolf Theodor Wehrmann
Der Vater, Rudolf Theodor Wehrmann *27. Juli 1819 in Väthen (heute Tangerhütte) geboren , stammt aus einer Pastorenfamilie, die mit 12 Kindern gesegnet war. Sein Vater Johann Christian Theodor W. (1777-1847) oo Johanne Wilhelmine Charlotte Uderstedt (1802-1852), Pastorentochter,  war Lehrer am Pädagogium in Halle, Pfarrer in Väthen und später in Gutenswegen. Sein Großvater Friedrich Rudolf Theodor war Diakon in Tangermünde.
Unser Theodor Wehrmann besuchte das Gymnasium in Magedeburg und studierte in Halle Theologie und Philologie. Er wechselte nach Berlin, wo er auch promovierte.

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Buchtipps zum 1. Advent

buecher
Reicher Lesestoff rund um Pommern

Welches Buch würden Sie sich zu Weihnachten wünschen oder einem an Pommern Interessierten schenken? Diese Frage stellten wir an unsere Mitglieder und Besucher unsere Facebookseite. Eine erstaunliche Vielfalt von Büchern kam zusammen: Altbekanntes und Flammneues, Nachdenkliches und Unterhaltsames. Es dürfte eigentlich für jeden etwas Interessantes in diesem pommerschen Potpurri enthalten sein. Manche Bücher sind bereits vergriffen, in der Regel aber bei Antiquariaten gut zu finden. Also: Viel Spass beim Aussuchen und dann beim Lesen. (mehr …)

Streifzüge durch Pommern

Ein schönes vorweihnachtliches Geschenk hat uns die “Pomorska biblioteka cyfrowa” mit der Digitalisierung aller Bände der “Streifzüge durch Pommern” von Hans von der Dollen gemacht, danke und dziękuję bardzo!

In den “Jahresberichten der Geschichtswissenschaft, Band 8, 1889” heisst es sinngemäß: Dollens Streifzüge durch Pommern, obgleich belletristisch erbaulich und nicht ohne Phantasiebilder geschrieben,  gewähren dem Forscher in leichter Weise eine gute örtliche Kunde.

Der Pommern-Bibliograph Spruth schreibt: kulturgeschichtlich und genealogisch wertvoll.

Hans von der Dollen (wer weiß etwas biographisches zu ihm?) beschreibt in vier Bänden, die jeweils aus mehreren Teilen bestehen, Landschaft und Geschichte der von ihm besuchten Regionen, gespickt mit vielen historischen Anektoden und Sagen und Erzählungen der jeweiligen Region.

Alle Bände lassen sich als DJVU-Dateien problemlos auf den eigenen Rechner laden und so in Ruhe offline schmökern.

 
Kirche in Ducherow
Kirche in Ducherow (Verlagsort der ersten Bände), Foto von Concord (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

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Oberpräsidium Pommern

Zum 1. November hat die Archivsammlung der polnischen Staatsarchive wieder  1,2 Millionen Scans neu veröffentlicht und damit die Gesamtzahl auf über 12 Millionen gescannte Dokumente erhöht.

Heute ist auch eine Liste der neuen Unterlagen veröffentlicht worden  http://nac.gov.pl/files/import_10-2014.pdf

Was ist für Pommern dabei? keine weiteren Kirchenbücher oder Standesamtregister, aber fast 160 000 Dokumente aus dem  Aktenbestand Naczelne Prezydium Prowincji Pomorskiej 1806–1944/ Oberpräsidium von Pommern 1806–1944 im Staatsarchiv Stettin.

Acta des königlichen Ober-präsidiums
Acta des königlichen Ober-präsidiums

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Sarkophag im Greifswalder Dom

Zinnsarkophag
Foto: Detail von einem von acht zwischen 1666 und 1713 entstandenen Zinnsarkophagen im Greifswalder Dom, die 1987 geborgen wurden. Foto: M.Ott

Bei meinem Aufenthalt in Greifswald in diesem Sommer ist mir im Dom St. Nicolai neben vielen Grabplatten und Epitaphien besonders ein Zinnsarkophag aufgefallen, der in seinem Verfall Zeichen der einstigen Schönheit und Pracht zeigt.  Es ist einer der barocken Prachtsärge der Familie von Owstien und Müller von der Lühne aus den Jahren 1666-1713. Besonders erschreckend finde ich deren Geschichte: (mehr …)

Erntedank in Pommern

Die Ernte, Höhepunkt des ländlichen Jahres, ist stets verbunden mit einer Vielzahl von Sitten und Gebräuchen, ganz besonders in unserer pommerschen Heimat, die ja eine Kornkammer Deutschlands war. Wie fast jedes Dorf in Pommern sprachlich seine kleinen Besonderheiten und Eigenheiten hatte, so wichen auch die Erntebräuche stets ein wenig voneinander ab. Im Großen aber entsteht doch ein einheitliches Bild.

Pommerscher Erntezug Date1863 SourceOtto von Reinsberg-Düringsfeld: Das festliche Jahr in Sitten, Gebräuchen und Festen der germanischen Völker. Mit gegen 130 in den Text gedruckten Illustrationen, vielen Tonbildern u. s. w. Spamer, Leipzig 1863. Bayerische Staatsbibliothek München, Signatur: Germ.g. 390 w; http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10016939-6
Pommerscher Erntezug,  1863
Otto von Reinsberg-Düringsfeld: Das festliche Jahr in Sitten, Gebräuchen und Festen der germanischen Völker. Mit gegen 130 in den Text gedruckten Illustrationen, vielen Tonbildern u. s. w. Spamer, Leipzig 1863. Bayerische Staatsbibliothek München, Signatur: Germ.g. 390 w; http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10016939-6

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Wiedereinweihung des Kriegerdenkmals in Sydow

Der folgende Beitrag von Dr. Jürgen Lux wurde für  das “Rummelsburger Land”, die Mitteilungen des Heimatkreises Rummelsburg in Pommern, geschrieben und dort im Heft 3/2014 veröffentlicht. Wir danken für die Genehmigung zur online-Veröffentlichung.

Wiedereinweihung des Kriegerdenkmals und Stiftung zweier Kirchenfenster mit den Wappen der früheren Patrone in Sydow

Von Jürgen Lux
Im Westen unmittelbar angrenzend an den Papenzinsee und damit in enger Nachbarschaft zum Kreis Rummelsburg, befindet sich die ehemalige Landgemeinde Sydow. Es bestanden vor dem Krieg vielfache geschäftliche und familiäre Beziehungen zwischen den Bewohnern der Landgemeinde Selberg B im westlichen Kreis Rummelsburg und den Bewohnern des nur 5 km entfernten Kirchdorfes Sydow im Süden des Kreises Schlawe, der damals auch Bahnanschluss hatte. Ende des 16. Jh. und im ersten Drittel des 17. Jh. besaß die Familie v. Lettow Teile des Gutes Sydow. Amalie v. Lettow aus dem Hause Groß Reetz, geboren am 1.8.1798 in Pritzig als Tochter des Karl Ernst Ludwig v. Lettow (1748-1826) und der Anna Charlotte Amalie v. Lettow, geb. v. Rehbinder (1770-1857) heiratete zu Ostern 1827 in der Pritziger Kirche den königlich-preußischen Leutnant Ferdinand Wilhelm v. Woedtke, Herr auf Sydow B.
Wer von Pollnow kommend, am Ortseingang von Sydow mit dem Auto die Linkskurve passiert, der kommt an dem alten deutschen Kriegerdenkmal
für die Gefallenen des 1. Weltkrieges vorbei. Bereits 1945 oder kurz
danach wurde der preußische Adler entfernt und die deutsche Inschrift
mit einem polnischen Text zubetoniert. Niemand hat es gewagt, diese „Umgestaltung“ anzutasten, bis weit nach 1990.

Dorfkriche Sydow
Die im Jahre 2011 restaurierte Sydower Dorfkirche, von
Süden. Foto: Jürgen Lux, Mai 2014

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