Europäische Akademie Külz – Kulice vor dem Aus?

Schloss Kültz/Kulice bei Naugard/Nowogard
Schloss Kültz/Kulice bei Naugard/Nowogard By Waldemar Sieńko (Own work) [CC-BY-SA-3.0-pl ()], via Wikimedia Commons
Über einen hörenswerten Beitrag im NDR-Radio Pomerania (erster Beitrag) wurde ich auf die derzeitige Diskussion um das Schicksal der Europäischen Akademie Külz – Kulice aufmerksam. Das frühere Gutshaus der Familie von Bismarck wurde in den 90er Jahren von Philipp von Bismarck mit Hilfe einer von ihm gegründeten polnischen Stiftung auch mit deutschen Geldern wieder aufgebaut und zu einer deutsch-polnischen Begegnungsstätte umgewandelt. Nachdem die Ländereien in den Besitz der Stettiner Universität übergegangen waren,  schloss die Stiftung 2002 einen Vertrag mit der Universität und übereignete damit der Hochschule unentgeltlich die Investitionen in den Wiederaufbau des Gutshauses . (mehr …)

Der Zug der Salzburger durch die Stadt Bublitz 1732

Salzburgische Emigranten
“Salzburgische Emigranten” aus: Die Vertreibung der evangelischen Salzburger und ihre Aufnahme in Preußen, Thouret, Georg, 1898 (Link zum pdf-dokument)

Ein schöner warmer Herbsttag des Jahres 1732 ging zur Neige. In langem Zuge bewegten sich Wanderer auf der alten Nasebander Landstraße auf Bublitz zu. Es waren Männer. Frauen und Kinder von fremdländischem Aussehen, mit breitkrempigen Hüten und langen Röcken von dunkler Farbe, die Männer in Wadenstrümpfen. Man bemerkte auf den ersten Blick, dass es Fremdlinge waren, allen war anzusehen, dass sie eine lange Wegfahrt hinter sich hatten. Mühsam nur kamen sie auf den sandigen Waldwegen vorwärts. Es war ein Teil der Salzburger Emigranten. die durch das Edikt des Erzbischofs Leopold von Firmian von Salzburg im Herbst 1731 um ihres protestantischen Glaubens willen aus ihrer Heimat vertrieben wurden .“Mit hintantragendem Sack und Pack” und dem Segenswunsch „So fahret hin zum Teufel“ wie es in alten Schriften heißt, mußten sie auf Befehl des Erzbischofs und ohne Schutz des Kaisers über die Grenze. (mehr …)

Jetzt schimmelt es in Greifswald

Henry Winkles Greifswald Marktplatz von Südwesten
Greifswald, Marktplatz von Südwesten um 1840 (Nach einer Zeichnung von Johann Gabriel Friedrich Poppel)

Aus dem Stadtarchiv Greifswald kommen jetzt – nach der Katastrophe in Stralsund – die nächsten vorpommerschen Hiobsbotschaften über Schimmelbefall.
Laut einer Pressemitteilung der Stadt ” trat im September 2012 Schimmelpilzbefall auf Archivalienverpackungen wie Kartons und Schürzen in einem Magazin in der Arndtstraße auf, der sich seitdem langsam ausbreitet. Auch mehrere Regalböden sind befallen.”…
“Außerdem weise ein relativ geringer Teil des Archivguts ältere Feuchtigkeitsschäden und Schimmel auf. Dabei handelt es sich zum Teil um vorgeschädigte Archivalien mit abgestorbenen Schimmelpilzkulturen. Für ein Archiv mit jahrhundertealten Beständen sei das jedoch nicht ungewöhnlich und liege im normalen Rahmen, so das Kulturamt. Seit Jahren wird dieses Archivgut entsprechend der vorhandenen Haushaltsmittel schrittweise dekontaminiert und restauriert. Jährlich gibt die Stadt dafür zwischen 10.000 und 20.000 Euro aus, seit 2008 insgesamt 70.200 Euro. Von dieser Summe wurden 12.500 Euro durch das Land gefördert.” (mehr …)

Neuerscheinungen

Der Information 61  der AG für pommersche Kirchengeschichte entnehmen wir diesen Hinweis auf drei Neuerscheinungen:

Greifswald 1951
Greifswald 1951 Bundesarchiv, Bild 183-11021-0006 / CC-BY-SA [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons
1. Im Landeskirchlichen Archiv in Greifswald lagern zahlreiche Berichte von Pfarrern der Kirchenprovinz Pommern, die über den Zusammenbruch 1945 und die Situation der einheimischen Bevölkerung in Hinterpommern und Stettin sowie der Flüchtlinge aus Ost- und Westpreußen in den Monaten und Jahren danach berichteten. Diese Briefe, in der Regel an das 1945 von Stettin nach Greifswald verlagerte Konsistorium gerichtet, bilden jetzt neben weiteren Berichten anderer Zeitzeugen die Grundlage für folgende Dokumentation:

Horst Rubbert, Willi Neuhoff, Peter Wessalowski, Horst Jeschke und Detlef Kirchner, Vertreibung der deutschen Bevölkerung 1945-1947 – Vertreibungslager in Stettin (= Stettiner Heft Nr. 19, hg. vom Historischen Arbeitskreis Stettin). – Lübeck: Historischer Arbeitskreis Stettin 2012. 117 S. mit zahlr. Abb. und teils farbigen Karten. Bezug über: Haus Stettin, Hüxterdamm 18A, 23552 Lübeck, Tel. 0451-796742, E-Post:  Detlef Kirchner (mehr …)

Gymnasialbibliothek Stralsund gerettet ?

Tweet vom 20.11.

Diese Nachricht bei Twitter gefällt mir sehr.  Aber ist die Gymnasialbibliothek wirklich gerettet?

Die Gutachter der Stadt Stralsund sind zu dem Ergebnis gelangt, dass  “man den Gesamtwert sicher im hohen sechs- oder sogar sieben­stelligen Bereich ansetzen muss….Weit höher als der materielle Wert ist der ideelle Wert. So enthält die Sammlung zahlreiche Einzelwerke, die für die Geschichte von Stadt und Region von besonderer Bedeutung sind und von denen mit Sicherheit nur wenige Exemplare erhalten sind. Teilweise wird es sich sogar um Unica handeln. “

Untergegangen ist in dem ganzen Trubel aber, dass wir am Tag vorher in bereits abgelaufenen Auktionen zahlreiche Werke aus Stralsund entdeckt haben, den höchsten Preis erzielte wohl ein Kepler-Druck mit  44 000 Euro (Klaus Graf berichtete).  Da sind also jede Menge von diesen so hochwertigen Werken bereits unwiderbringlich verloren. (mehr …)