Gestern wurde auf dem deutschen Archivtag in Magdeburg das deutsche Archivportal im Internet – Archivportal-D gestartet.
Der Untertitel ist “ein Service der deutschen digitalen Bibliothek” und so ist auch die Optik ähnlich dezent und freundlich wie bei den Seiten der DDB. Im Portal selber heißt es: ermöglicht eine umfassende und kostenlose Recherche in Deutschlands Archiven. Archivbesuche und Forschungsreisen werden damit besser planbar und können effizienter gestaltet werden. (mehr …)
Ein gut besuchtes und mit interessanten Vorträgen und Ausflügen gespicktes Wochenende in Greifswald auf dem Seminar des Pommerschen Greif ist vorbei. Die Stadt verwöhnte uns mit Sonnenschein aber der Jahreszeit entsprechenden Temperaturen und das Hotel mit leckeren Speisen und Getränken. Das persönliche Kennenlernen von den Gesichtern hinter den “Internetadressen” und viele nette und informative Begegnungen und Gespräche neben den gesetzten Terminen rundeten das Seminar ab. Da es geplant ist, die Vorträge als Tagungsband zu veröffentlichen, werde ich hier die Themen nur kurz anreißen.
Den Auftakt am Freitagabend machte Wulf von Restorff: „Über den Umgang mit genealogischen Nachlässen“ Er berichtete auch den derzeitigen Erkenntnisstand einer AG im DAGV (Deutsche Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände), die sich zu diesem Thema gebildet hat. Eine zentrale Aussage: Nachlässe müssen vorbereitet werden, damit sie genützt werden können und der rechtliche Rahmen ist zu berücksichtigen. Sowohl Nachlässe in Papierform als auch der digitale Nachlass in Form z.B. einer gedcom-Datei wurden bei seinen Ausführungen berücksichtigt.
Stellen Sie sich vor, ihr Vorfahr wäre Schiffskapitän aus Kolberg gewesen und sie könnten herausfinden, dass er z.B. 1789 von Bordeaux nach Stettin gesegelt ist und Zucker, Bordeauxwein , Essig, Sirup, Pflaumen und Kramwaren an Bord hatte im Gesamtwert von ca. 750 Talern. Wäre das nicht ein Beispiel für “Fleisch an den Knochen” der dürren Zahlen, die man meist in der Familienforschung nur findet?
Wenn ihr Vorfahr Paul Fr. Bunge war, können sie diese Informationen unter diesem Link finden.
Der Øresund
Möglich ist das dank der Digitalisierung der Sundzollregister .
Der Öresund ist die Meerenge, die Dänemark und Schweden trennt. Wollten Schiffe aus Pommern die Ostsee gen Westen oder Süden verlassen, mussten sie diesen Weg nehmen.
Der Sundzoll war als Schiffszoll eine 1429 von König Erik VII. von Dänemark eingeführte Abgabe, die nicht-dänische Schiffe, die den Øresund durchfuhren, in Helsingør zu entrichten hatten. Diese Register sind erhalten von 1497 bis 1857, dann wurde diese Steuer abgeschafft. (mehr …)
Die aufrüttelnde und lesenswerte Twitter-aktion mehrerer junger Historiker http://twitter.com/9Nov38 (Zugehörige Webseite) führte auch zur Beteiligung von anderen Interessierten, die Quellen und Angaben posteten, u.a. auch zu Pommern. Hier ein sicher unvollständige Zusammenstellung, Ergänzungen sind erwünscht.
Schon seit Längerem stand ein Besuch im Landeskirchlichen Archiv in Greifswald auf meinem Programm. Im August war endlich ausreichend Luft in meinem Kalender und ich bekam auf meine Email-Anfrage hin eine Zusage für einen Arbeitsplatz.
Das Archiv befindet sich in einer wunderschönen Jugendstilvilla, die seit 55 Jahren Wohnort für die Bischöfe der Pommerschen Evangelischen Kirche und ihre Familien ist. ((http://www.nordelbisches-kirchenarchiv.de/sites/default/
files/mitteilungen-zum-archivwesen/mitteilungen_nr-_41.pdf, p. 5-9
)) Der Weg ins Archiv führt um die Villa herum, der Eingang befindet sich an der Rückseite des Hauses. Aufgrund ihrer Lage im Tiefparterre sind die Räume selbst im Sommer kühl, man sollte also für alle Fälle den Pullover nicht vergessen. (mehr …)
„ Was mache ich am besten in den Ferien? „ – Dies frage ich mich im Juni, kurz vor den Sommerferien. .. Ganz einfach: ich organisiere eine Forscherwoche! (mehr …)
“Was mir der Himmel hat an Schönheit nicht gegeben, das hat ersetzt Verstand und Tugend in meim’ Leben”
Überarbeitet Februar 2021
Sibylla Schwarz aus: Sibyllen Schwarzin/ Vohn Greiffswald aus Pommern/ Deutsche Poëtische Gedichte Published: Gerlach, 1650
Sibylla Schwarz (* 14. Februar 1621 in Greifswald; † 31. Juli 1638 ebenda) muss wohl ein außergewöhnliches “Persönchen gewesen, sein, sie schrieb mit 13 Jahren unter anderem Liebesgedichte, die manchen Erwachsenen neidisch werden lassen. Die Tochter des Greifswalder Bürgermeisters Christian Schwarz und der Regina Völschow (zur Familie) wurde von einem Hauslehrer unterrichtet und lernte auch Latein und Niederländisch. Die Mutter starb, als Sybilla neun Jahre alt war und Goedeke(1) schreibt: dann musste sie den Haushalt versehen. Und trotzdem schrieb sie – wohl heimlich – Gedichte, die später hoch gelobt wurden. Wegen des 30jährigen Krieges musste die Familie Greifswald verlassen, lebte auf dem Landgut Fretow und dann in Stralsund. Sybilla starb im Alter von erst 17 Jahren an den Folgen eines Dysenterie (Durchfallerkrankung). (mehr …)
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