Die Procuraturregister der Universität Greifswald

Unter einem Prokurator (lat.: procurator) versteht man eine aus dem römischen Rechts- und Staatswesen überkommene Amtsbezeichnung für Funktionsträger beispielsweise  in der Vermögensverwaltung. Die Procuraturregister der Universität sind die Aufzeichnungen dieser Vermögensverwaltung.

Wartislaw IX (Quelle=http://ruegenwalde.com/greifen)
Wartislaw IX (Quelle=http://ruegenwalde.com/greifen)

Die Universität Greifswald wurde bei ihrer Gründung 1456 vom Stifter, dem Herzog Wartislaw IX.  mit Einkünften und Gütern ausgestattet. Diese Ausstattung wurde mehrfach erweitert, zuletzt 1634 erhielt die Universität das ehemalige Kloster und das fürstliche Amt Eldena

geschenkt. Diese Ländereien von über    10 000 Hektar waren bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Universität. Nach der Wende konnten Rückübertragungsanträge gestellt werden, so dass z.b. der Spiegel 2004 die Universität als “reichste Hochschule Deutschlands” betitelte. Heute hat die Uni wieder Liegenschaften von ca. 8700 Hektar.

 

Was hat dieser Grundbesitz für uns als Familienforscher für eine Bedeutung? Die meisten Ländereien waren verpachtet und in den Procuraturregistern, die man mit einem Kassenbuch vergleichen kann, sind die Pachteinnahmen und die Namen der Pächter säuberlich aufgelistet. (mehr …)

Gibt es noch Osterwölfe in Pommern?

Osterwasser und das Stiepen sind bekannte Osterbräuche aus Pommern.
“Stiep Stiep Osterei
Gibst du mir kein Osterei
Stiep ich dir dein Hemd entzwei”

Im Atlas der Pommerschen Volkskunde von Karl Kaiser,  1936 erschienen,  wird über eine weitere typisch pommersche Ostersitte berichtet: Das Backen von Osterwölfen. An Ostern 1936 wären in Stralsund beispielswiese noch 5000-6000 Osterwölfe gebacken worden.
Nach den Beobachtungen von Karl Kaiser war das Backen der Osterwölfe verbreitet in Greifswald, auf dem vorpommerschen Festland und auf Rügen. Das Gebäck aus Semmelteig soll Wölfen ähneln, die alle Viere von sich strecken und ein aufgerissenes Maul zeigen.


Die Bilder stammen aus dem Atlas der pommerschen Volkskunde.
Einen ersten Nachweis über dieses Gebäck gibt es in einer Urkunde von 1451, da hatten die Bäcker einem Ratsmitglied, dem Zollbeamten “tho Paschen enen wulff” zu liefern, laut einer Urkunde aus Stralsund 1558 gab es solches Gebäck an Neujahr.
Gibt es diese Sitte noch? Aktuelle Angaben dazu kann ich im Internet nicht finden.

Allen Lesern ein frohes Osterfest!

Quellen:
Atlas der pommerschen Volkskunde, Karl Kaiser, Textband
Handwoerterbuch des deutschen Aberglaubens:Mauer- Pflugbrot

Deutsche Inschriften Online: Greifswald

Inschriften
Die Inschriften der Stadt Greifswald – Internetauftritt

Deutsche Inschriften Online ist ein Kooperationsprojekt verschiedener Akademien der Wissenschaften und anderer wissenschaftlicher Institutionen.
Es gibt eine mehr als 80 Bände umfassende Publikationsreihe “Die Deutschen Inschriften” , in der lateinische und deutsche Inschriften aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit gesammelt, kommentiert und veröffentlicht werden. (mehr …)

Tag der Archive 2012

Plakat Tag der ArchiveEigentlich wollte ich hier den Tag der Archive 2012 mit Freude verkünden.
Auf der eigenen Webseite zu diesem Ereignis heisst es: “Am 3./4. März 2012 laden in Deutschland wieder hunderte von Archiveinrichtungen zum TAG DER ARCHIVE in ihre Häuser ein. An diesen Tagen präsentieren sich die Archive als Dienstleister bürgernah und offen für alle Bürger. Es sollen Schwellenängste vor Archiven überwunden und nicht nur die Archivmagazine allen Interessierten offen stehen, sondern auch Einblicke in das vielfältige Berufsbild der Archivare als Detektive der Geschichte gewährt werden.”

Der Tag der Archive findet alle 2 Jahre statt.
Wikipedia schreibt: Der Tag der Archive ist eine seit dem Jahr 2001 regelmäßig durchgeführte Veranstaltungsform, mit der sich Archive in der Bundesrepublik Deutschland der Öffentlichkeit präsentieren.

Das diesjährige Motto lautet: Feuer Wasser, Krieg und andere Katastrophen. (mehr …)

Restaurierung der Grabkapelle des Franz von Essen in der Greifswalder Marienkirche

Verschwiegenheit
Verschwiegenheit, Epitaph Franz von Essen, Greifswalder Marienkirche

David Mevius (* 6. Dezember 1609 in Greifswald; † 14. August 1670) war ein Rechtspraktiker aus Greifswald und einer der bedeutendsten deutschen Juristen des 17. Jahrhunderts. Die David-Mevius-Gesellschaft e.V., die sich der Erforschung nordeuropäischer Landes- und Rechtsgeschichte widmet, hat Geld für die Restaurierung seines Epitaphs in Wismar gesammelt, es kamen 100 000 € zusammen und das Denkmal strahlt wieder im alten Glanz in der Wismarer Nikolaikirche.
Im aktuellen Projekt sammelt man Geld für die Restaurierung der Grabkapelle des Franz von Essen in der Greifswalder Marienkirche. (mehr …)