Kennkarten pommerscher Juden

Im Bestand “Polizeipräsidium Stettin” im Staatsarchiv Stettin befinden sich Kennkarten und andere Unterlagen auch im Zusammenhang mit der Vertreibung der pommerschen Juden, die sich jetzt zum 75ten Mal jährte.

Mehrer polnische Medien berichteten über diesen Bestand und Erec Israel und wyborcza.pl veröffentlichten auch Fotos davon.

Kennkarte von Günter Klein
Kennkarte von Günter Klein

Wir haben die ca. 30 Dokumente aus beiden Seiten erfasst und mit dem Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945) und der Datenbank der Opfer des Holocaust auf http://www.yadvashem.org/ abgeglichen. Nicht alle Schicksale liessen sich klären, falls sie Ergänzungen haben oder Lesefehler feststellen, teilen Sie uns diese bitte mit: (mehr …)

Administration des Grauens – Vor 75 Jahren: Deportation pommerscher Juden

Die Links wurde 2021 soweit möglich aktualisiert.

Die Synagoge in Stettin
Die Synagoge in Stettin (photo from sedina.px.pl) [Public domain], via Wikimedia Commons
Am 13. Februar 1940 wurden 1107 sogenannte reichsdeutsche Juden aus 20 Orten in Pommern von SA- und SS-Einheiten zusammengetrieben und in die militärisch besetzten polnischen Gebiete, das sogenannte Generalgouvernement, deportiert. (mehr …)

Pommersche Familienforschung 2015

Man hat den Eindruck, Familienforschung boomt. Immer mehr Artikel und Fernsehsendungen zu diesem Thema erscheinen und natürlich ist dies auch kommerziellen Anbietern nicht entgangen und sie versuchen, sich an diesem Interesse zu beteiligen.

Wie sieht es aber konkret für Pommern aus? Leider gibt es Licht und Schatten.
Die unangenehmen Nachrichten zuerst:

Landeskirchliches Archiv in Greifswald
Landeskirchliches Archiv in Greifswald – geschlossen wegen Schimmelbefall seit dem Spätsommer 2014

Das Archiv der Landeskirche in Greifswald ist wegen Schimmelbefall geschlossen und ausgelagert, es sind keine Besuche mehr möglich , Anfragen werden aushilfsweise vom Pommerschen Kirchenkreisarchiv übernommen. Wie es weitergeht, steht in den Sternen und eine Beteiligung bei Archion (s.u.) ist wohl leider auch nicht angedacht.

 

(mehr …)

Familie Wehrmann

Es gibt kaum etwas, dass einen genealogischen Blogger mehr freut, als wenn sich aufgrund eines  Artikels Leser melden, die Ergänzungen und neue Daten zu einer Person beisteuern können. So ging mir das Ende 2012, als sich aufgrund meiner Veröffentlichung über Dr. Peter Wehrmann eine Enkelin meldete, die weitere Angaben und sogar Fotos aus der Familie beisteuern konnte.

Die Veröffentlichung seiner Arbeiten Friedrich der Große als Kolonisator in Pommern; Teil 1 (jetzt auch mit Karte),  Friedrich der Große als Kolonisator in Pommern; Teil 2 sowie Kloster Kolbatz und die Germanisierung Pommerns; Teil 1 möchte ich jetzt zum Anlass nehmen, mehr über diese Familie zu berichten.

“In dem Kreise der Familie Wehrmann, die aus drei Söhnen und zwei Töchtern bestand, herrschte ein Spritus familiaris, der jeden freundlich anwehte und für jeden vorbildlich war.” schreibt G. Lotholz in einem Nachruf auf Theodor Wehrmann, der in “Sokrates, Zeitschrift für das Gymnasialwesen” 1896 erschien.
wehrmann-rudolf-theodor
Rudolf Theodor Wehrmann
Der Vater, Rudolf Theodor Wehrmann *27. Juli 1819 in Väthen (heute Tangerhütte) geboren , stammt aus einer Pastorenfamilie, die mit 12 Kindern gesegnet war. Sein Vater Johann Christian Theodor W. (1777-1847) oo Johanne Wilhelmine Charlotte Uderstedt (1802-1852), Pastorentochter,  war Lehrer am Pädagogium in Halle, Pfarrer in Väthen und später in Gutenswegen. Sein Großvater Friedrich Rudolf Theodor war Diakon in Tangermünde.
Unser Theodor Wehrmann besuchte das Gymnasium in Magedeburg und studierte in Halle Theologie und Philologie. Er wechselte nach Berlin, wo er auch promovierte.

(mehr …)

Streifzüge durch Pommern

Ein schönes vorweihnachtliches Geschenk hat uns die “Pomorska biblioteka cyfrowa” mit der Digitalisierung aller Bände der “Streifzüge durch Pommern” von Hans von der Dollen gemacht, danke und dziękuję bardzo!

In den “Jahresberichten der Geschichtswissenschaft, Band 8, 1889” heisst es sinngemäß: Dollens Streifzüge durch Pommern, obgleich belletristisch erbaulich und nicht ohne Phantasiebilder geschrieben,  gewähren dem Forscher in leichter Weise eine gute örtliche Kunde.

Der Pommern-Bibliograph Spruth schreibt: kulturgeschichtlich und genealogisch wertvoll.

Hans von der Dollen (wer weiß etwas biographisches zu ihm?) beschreibt in vier Bänden, die jeweils aus mehreren Teilen bestehen, Landschaft und Geschichte der von ihm besuchten Regionen, gespickt mit vielen historischen Anektoden und Sagen und Erzählungen der jeweiligen Region.

Alle Bände lassen sich als DJVU-Dateien problemlos auf den eigenen Rechner laden und so in Ruhe offline schmökern.

 
Kirche in Ducherow
Kirche in Ducherow (Verlagsort der ersten Bände), Foto von Concord (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

(mehr …)

Oberpräsidium Pommern

Zum 1. November hat die Archivsammlung der polnischen Staatsarchive wieder  1,2 Millionen Scans neu veröffentlicht und damit die Gesamtzahl auf über 12 Millionen gescannte Dokumente erhöht.

Heute ist auch eine Liste der neuen Unterlagen veröffentlicht worden  http://nac.gov.pl/files/import_10-2014.pdf

Was ist für Pommern dabei? keine weiteren Kirchenbücher oder Standesamtregister, aber fast 160 000 Dokumente aus dem  Aktenbestand Naczelne Prezydium Prowincji Pomorskiej 1806–1944/ Oberpräsidium von Pommern 1806–1944 im Staatsarchiv Stettin.

Acta des königlichen Ober-präsidiums
Acta des königlichen Ober-präsidiums

(mehr …)

Julo Levin

Im Düsseldorfer Medienhafen gibt es das Julo-Levin-Ufer mit interessanten alten und neuen Gebäuden. Warum erzähle ich hier im Blog über Pommern davon?

Düsseldorf_-_Julo-Levin-Ufer_(Am_Handelshafen)_02_ies
Düsseldorf, Julo Levin Ufer, Bild von Frank Vincentz CC-BY-SA-3.0 , via Wikimedia Commons

Der Namensgeber Julo (Julius) Levin hätte heute Geburtstag. Er wurde am 5. September 1901 in Stettin geboren, als drittes und jüngstes Kind des Ehepaares Leo Levin und Emma, geb. Arnfeld . Über seine Kindheit und Jugend ist bekannt, dass er von 1904 – 1916 im ersten Stock in der König-Albert-Straße 51 (heute Śląska 51) wohnte. Dieser Umstand wurde im letzten Jahr innerhalb des schönen Projektes „Stettiner Mietshäuser“ gewürdigt.

(mehr …)